Full text: Die griechischen Wörter im Französischen

Theodor Claufsen 
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*limacea = ital. limaccia, prov. limassa, frz. limace, vlt. *Iimaceus = 
prov. limatz, frz. lirnas (über vlt. *lTmäca S. 51); spätgr. (ä)nodei%ts, 
*(a)rcöA««?tc = ital. pölizza, prov. pödiza, span, pöliza (S. 46, § 2,5, 
§ 16,1). Von der volkstümlichen Behandlung der Wörter auf -ela und 
der auf -eia und -elov war S. 44 bezw. S. 45 die ltede. 
4. Das gr. ev war ursprünglich ein Doppellaut aus e -f- u (also 
nicht = nhd. eu, dessen Lautwert oö ist, vgl. Hirt § 79), vgl. Blass 
S. 72, Meyer § 119, Hirt § 81,5, Brgm. Gr. Gr. §30. Wie bei av (vgl. 
unter 2) ging später der zweite Komponent zum Spiranten über (stimm 
los vor stimmlosen, stimmhaft vor stimmhaften Konsonanten) vgl. 
hierüber namentlich Brgm. a. a. 0., Meyer § 121, Blass S. 82, ferner 
über got. aiwaggeljo = evayyeAiov, paraskaiwe = nagairxevr) Braune, 
Got. Gramm. § 39, der im Gegensatz zu Meyer in diesen Schreibweisen 
die neugriechische Aussprache zu erkennen glaubt. Das Schriftlatein 
ersetzt gr. ev in der Regel durch eu, das als Doppellaut gesprochen 
wird (vgl. Lindsay II § 33 und § 46); Uber lat. Pollux = noXvöevxrjg 
vgl. Stolz § 87, wo Kellers Annahme (S. 31), dass volksetymologischer 
Einfluss von pollüceo und lux, lüceo vorliege, zurückgewiesen wird. 
Eine grosse Verschiedenheit der Wiedergabe des ev lässt sich im 
Volkslatein beobachten: Als zweifacher Laut erscheint es auch hier; 
dies geht schon zur Genüge aus Schreibweisen hervor wie hermeneoma 
(CGL III, 579\ hermineomata (CGL III, 398,1) = Ipp-ipetqaor, -axcc, 
eonucho, Eodoxio, toreomatum (xoQevfiu), vgl. Schuch. Vok. II, 163, 
ferner aus romanischen Formen wie roveret.-trient. reoma (qevfia), 
afr. reobarbe (reubarbarum), besonders deutlich aber aus der Entwick 
lung im Provenzalischen, indem hier ev dasselbe Resultat ergibt wie 
lat. und germ. eo. Vgl. prov. rauma (qeifxa), Auquely (Eucherius, 
Schuch. Vok. II, 324) mit prov. laupart (leopardus), Launart (Leon- 
hardus), Daunis (vlt. *Deonisius = Dionysius). Da es aber eigentlich 
unlateinisch war, zwei im Hiat stehende Vokale unangetastet zu lassen 
(vgl. vlt. *quetus für quietus, febrarius für februarius etc.), so wurde 
auch häufiger der eine eliminiert: App. Pr. 190 ,ermeneumata non ermi- 
nomata‘ (vgl. oben hermineomata); siehe dazu Ullmann S. 196 und 
Heraeus’ Anmerkung zu App. Pr. 190, wo wieder auf Schuch. Vok. II, 
464 Bezug genommen wird (Beispiele für Ausfall eines im Hiat stehenden 
Vokals wie nofitus = neofitus, Clopatra = Cleopatra u. s. w.). Hierher 
gehören ferner romanische Formen wie span, romadizo, roveret.-trient. 
romatico, romatismo, sizil. romaticu, romatisimu, frz. Olaire (Eulalia), 
Omaie (Eumachius), Ofiem (Euphebius) u. a. (vgl. Schuch. Vok. II, 327), 
afr. Offange (Euphemia), ptg. Olallia, Olaia (Eulalia) u. s. w. In 
anderen Fällen ist statt des e in der Gruppe eo = ev wie auch bei 
ursprünglichem eo das o ausgestossen worden, vgl. Clepatra, Thedorus 
mit Etychia, Ecarpus, frz. Echire = Eucherius (Schuch. Vok. II,
	        
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