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viel Gewicht auf die Stauung des Blutes und berücksichtigt zu wenig
die entzündlichen Vorgänge im Peritoneum, die sich doch un
gezwungener erklären aus einer auch sonst nicht selten vorkommen
den Fortsetzung einer Entzündung vom Pericard oder der Pleura
auf den Peritonealüberzug des Zwerchfells, und ferner geht er nicht
genügend ein auf die in seinen Fällen auch bestehende Bindegewebs
neubildung innerhalb der Leber. Wenn er sie als einfache Folgen
der Stauung erklärt, so geht er damit zu weit. Denn selbst bei
hochgradiger Stauung des Blutes in der Leber bei Herzfehlern
vermisst man doch häufig derartige cirrhotische Veränderungen im
Lebergewebe. Es müssen meines Erachtens diese Fälle als Resultat
von mehreren Factoren aufgefasst werden: Entzündung der Serösen
Häute (Pericard, Pleura, Peritoneum), venöse Stauungen infolge
Störung der Herzthätigkeit (myocarditische und pericarditische Er
krankungen), endlich beginnender cirrhotischer Prozesse in der Leber,
die zwar allein das Krankheitsbild nicht erzeugen würden, aber mit
den anderen Factoren Zusammenwirken, um dasselbe in Erscheinung
treten zu lassen und zu unterhalten.
Herrn Professor Dr. Hoppe-Seyler gestatte ich mir für die
Anregung zu dieser Arbeit und die gütige Unterstützung während
derselben meinen ergebensten Dank auszusprechen.