Full text: Zur Kenntniss der serösen Peritonitis und der Perithepatitis im Zusammenhang mit Pericarditis und Pleuritis

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selbstständige Erkrankung auffasst, fehlt sogar jede pericardiale und 
pleurale Affection, doch haben wir hier andere Complicationen, wie 
Perimetritis, Ovarialtumoren und wahrscheinlich auch, trotz der 
gegenteiligen Behauptung Hiiblers Degeneration des Herzmuskels; 
H. legt auf diese Complicationen allerdings gar keinen Wert, unseres 
Erachtens fallen dieselben jedoch für die Beurteilung des ganzen 
Krankheitsbildes ganz bedeutend ins Gewicht. 
Jedenfalls ist es also nicht erwiesen, dass eine Pericardsynechie 
allein, ohne Pleuritis, ohne Peritonitis besonders dazu befähigt sein 
soll, eine Stauung in der Leber mit Bindegewebswucherung und 
nachfolgendem Ascites herbeizuführen. Was nun endlich die 
Curschmannsche Zuckergussleber anbetrifft, so repräsentirt dieselbe 
doch lediglich, worauf nicht alle Autoren das genügende Gewicht 
legen, einen abgeschlossenen, pathologisch anatomischen Zustand, 
der eine Folge der verschiedenartigsten Ursachen sein kann, und 
bei dem wir nicht immer in der Lage sind, zu entscheiden, warum 
grade der Bauchfellüberzug der Leber so hochgradige Verände 
rungen zeigt. 
Ebensowenig wie wir aber zu Lebzeiten eines Kranken auf 
die Idee kommen werden, die Hauptdiagnose etwa auf Muskatnuss 
leber zu stellen, dürfen wir dies bei etwa vermutheter Zuckerguss 
leber thun. 
Aus diesen Erwägungen ergiebt sich schon, dass wir weder 
berechtigt sind, wie Pick es thut, die sog. pericarditische Pseudo- 
lebercirrhose und die Zuckergussleber zu identificiren, noch wie 
Siegert es thut, sie gänzlich von einander zu trennen, da die Er 
scheinungen, wie wir sie bei dem Symptomenkomplex der peri- 
carditischen Pseudolebercirrhose haben, sehr wohl unter Umständen 
zu den Veränderungen führen können, die dann der pathologische 
Anatom am Sectionstisch als Zuckergussleber bezeichnen kann, 
und es kann andererseits auch wohl bei einer sonst exquisiten 
Zuckergussleber secundäre Bindegewebewucherung Vorkommen, wie 
dies unseie Fälle zeigen. 
Vergl. hierzu die Ausführungen von Siegert, der direkt 
sagt: bei der Zuckergussleber fehlt interstitielleBindegewebswucherung. 
Fr. Pick hat ganz Recht, dass er die Bedeutung der Herz 
affektion, der obliterirenden Pericarditis, für die Entstehung der 
Krankheitsbilder solcher Fälle, wie er sie schildert, betont, und es 
ist das als ein Verdienst anzuerkennen. Doch legt er wohl zu
	        
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