Full text: Zur Kenntniss der serösen Peritonitis und der Perithepatitis im Zusammenhang mit Pericarditis und Pleuritis

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dass die Punktion des Ascites nicht lediglich eine symptomatische 
Behandlung darstellt, sondern vielmehr oft auch eine direkt heilende 
♦ Wirkung ausübt, indem der Ascites nach einer oder mehreren 
Punktionen oft auf Jahre verschwindet. 
Abgesehen von der Punktion können wir auch durch Diuretia 
den Ascites oft für lange Zeit ganz zum Schwinden bringen, und 
* es sind hier vor allem Calomel, Diuretin und ganz besonders 
Coffeinum purum zu nennen, mit denen wir vorzügliche Resultate 
erzielen können, die löslichen Coffeinpräparate sollen dem Coffeinum 
purum an Wirksamkeit sehr nachstehen. 
Wie wir gesehen haben, gehen die Urteile der Autoren über 
die Ätiologie der ganzen Krankheit, über die direkte Ursache des 
Ascites, und überhaupt über die Berechtigung einen derartigen Symp- 
tomenkomplex als einheitliches Krankheitsbild zusammenzufassen, 
noch sehr auseinander, und stehen sich stellenweise sogar einander 
diametral gegenüber. Dass hier die verschiedensten Krankheiten 
sich miteinander combiniren können ist zweifellos. In erster Linie 
kann es sich handeln um eine primäre »idiopathische« Polyserositis 
ohne nachweisbare Ursache, ferner um primäre Entzündung einer 
oder mehrerer seröser Häute auf »rheumatischer« Basis und späteres 
Befallenwerden der anderen Häute in Folge derselben primären 
Ursache, oder durch Fortsetzung der Entzündung per contiguitaten, 
endlich durch Complication dieser Zustände mit schweren endocar- 
ditischen und musculären Herzaffektionen, mit Tuberkulose, mit 
echter Lebercirrhose oder andern primären Lebererkrankungen oder 
endlich mit chronischer allgemeiner oder circumscripter Peritonitis, 
wie sie sich aus den verschiedensten Ursachen entwickeln kann; 
hier wären zu nennen: Cholelithiasis, Epityphlitis, Ulcus ventriculi, 
Perimetritis etc. Das worauf Pick das Hauptgewicht legt und was 
auch schon in der von ihm eingeführten Bezeichnung liegt, ist die 
Behauptung, dass grade Affectionen des Pericards eine Beeinträch- 
tigung des Pfortaderkreislaufes herbeiführen sollen. Die Pericarditis 
nimmt nun eine besondere Stellung bei der Entwickelung ein, da 
dieselbe die Herzthätigkeit schwächt, damit zu Circulationsstörungen 
und damit zu Stauungen in Leber und Abdomen führt. Das 
Wesentlichste ist aber die Peritonitis. In kaum einem der an 
geführten Fälle fehlen mehr oder weniger hochgradige peritonitische 
Veränderungen. In dem Falle von Hübler sen. der den seinigen 
als primäre Zuckergussleber beschreibt und die Perihepatitis als
	        
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