Full text: Zur Kenntniss der serösen Peritonitis und der Perithepatitis im Zusammenhang mit Pericarditis und Pleuritis

Auch in diesem Falle fanden sich bei der mikroskopischen 
Untersuchung im Innern der Leber Veränderungen im interlobulären 
Gewebe, wie sie bei Cirrhose Vorkommen, und zwar war auch hier 
der Prozess in der Nähe der verdickten Leberkapsel stärker als 
im Innern. 
Zu bemerken ist, dass wohl bei allen drei Fällen Potatorium 
bestand. 
Nachdem Curschmann die Aufmerksamkeit auf die chronische 
Perihepatitis hyperplastica, welche zu starker Bindegewebsentwicke- 
lung in der Leber führt, gelenkt hat, sind mehrere Fälle derart 
publizirt. Auch früher waren schon einschlägige Beobachtungen 
gelegentlich gemacht. In allen Fällen, mit Ausnahme des Falles 
von Hü bl er, war zugleich Pleura und Pericard verwachsen, bei 
letzterem totale Synechie vorhanden. 
Im Hübler’schen Falle ging die Erkrankung von vereiterten 
Ovarialcysten aus. Meist schien die seröse Entzündung der Brust 
organe den peritonitischen Veränderungen vorauszugehen; in einzelnen 
Fällen wäre möglicherweise sogar eine P'ortpflanzung vom Peritoneum 
auf Pleura und Pericard anzunehmen. Der Ascites stand meist im 
Vordergrund des Interesses und erforderte in einem Kall über 300 
Punctionen. Als Ursache ist manchmal Gelenkrheumatismus an 
gegeben, in manchen Fällen wird die Pleuritis von der Lunge her 
erzeugt sein. 
Die Fälle, welche Pick geschildert hat, zeigten relativ geringe 
peritonitische Veränderungen, besonders auch an der Leber. Er ist 
daher geneigt, den Ascites mehr als Stauungsascites aufzufassen, 
indem er annimmt, dass die obliterirende Pericarditis zu einer 
Stauung besonders in der Leber, und zu Bindegewebswucherungen 
im interlobulären Gewebe führt, die etwa vorhandenen peritonitischen 
Erscheinungen seien aber als Folge der Punctionen anzusehen, die 
sich an der Leberoberfläche, die durch Stauung gereizt sei, mit 
Vorliebe ausbilde. 
Was unsere Fälle anlangt, so ging in allen die Pericarditis 
und Pleuritis voraus; es schloss sich eine adhaesive Peritonitis an, 
die sich durch Auftreten von serösem Erguss, von z. T. erhöhten 
specif. Gew., erhöhten Eiweissgehalt, Leukocyten und Fibrinflocken 
documentirte. Fieber war vielfach damit verbunden. Die Leber 
war zuerst vergrössert im Fall I, bei der Sektion verkleinert. Im 
Fall II ist sie noch vergrössert, im Fall III war sie kaum vergrössert,
	        
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