vv enn auch das Delirium tremens im Allgemeinen als ein wohlbe
kanntes Krankheitsbild bezeichnet werden kann und mannigfache ein
gehende Bearbeitung gefunden hat, so bestehen doch noch in Bezug auf
manche Punkte Widersprüche, so dass es bei der Häufigkeit und Be
deutung der Erkrankung nicht ganz zwecklos erscheinen dürfte, das
reiche Material der hiesigen Klinik, 284 Fälle von 1901—1907 ein
schliesslich, einer Durchsicht zu unterziehen, die Ergebnisse zusammen
zustellen und mit dem von anderen Seiten gemachten Erfahrungen zu
vergleichen.
Betrachten wir das Bild eines nicht complicirten vollent
wickelten Deliriums, so fallen zunächst auf Schweissausbruch,
Röthung des Gesichts und der Conjunctiven, sowie ausgesprochener
Tremor des ganzen Körpers, der sich beim Sprechen auch in der Mund
muskulatur bemerkbar macht, gleichzeitig hört man, dass die Sprache
etwas verwaschen, undeutlich ist und dass die Worte zuweilen hastig
vorgestossen werden. Die gleiche Hast und Unruhe sehen wir in den
Bewegungen des Kranken, der sich meist recht diensteifrig und unge
schickt benimmt. Schon während dieser Betrachtung, sonst aber sobald
man den Patienten sich überlässt, fängt er an, an seiner Kleidung zu
suchen, macht mit den Händen Bewegungen, als ob er darin etwas halte,
steckt dann etwas in die Seite seines Rockes, wo er für gewöhnlich
eine Tasche hat, ohne zu merken, dass dieselbe ihm jetzt fehlt; oder
er bückt sich und greift auf dem Boden, als ob er etwas aufheben
wolle. Auf Befragen erfährt man, dass er glaubt, in der Hand Geld