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des Extrakapsulariums schwärzliches Pigment nennt. Dass
dieses nicht nur wie gewöhnlich dicht an der Zentralkapsel,
sondern auch diffus in der extrakapsulären Gallerte liegen
kann, stimmt mit Schneiders Angaben in betreff seiner Th.
coerulea überein. Die Färbung ist bei dieser Art bläulich,
eine Färbung, die auch Haeekel für seine Th. nucleata
angibt. —
Bisher war Th. nucleata nur aus dem Mittelländischen
Meere beschrieben worden; Hertwig sammelte sein Material
in Ajaccio und Villafranca, später in Messina, Brandt in
Neapel. Zwar nennt Haeckel 1887 sie kosmopolitisch, fasste
aber ja irrtümlich unter diesem Namen eine ganze Reihe
von Spezies zusammen. Das Material der Planktonexpedi
tion ergab nun eine zahlreiche Ausbeute von Tieren, die
zu Th. nucleata i'm Sinne Brandts gehören oder sich als
Varietäten von ihr ansehen lassen, so dass ihre Verbreitung
als sehr gross angenommen werden muss. Ihre Nordgrenze
erreicht sie — nach dem jetzt vorliegenden Material — mit
dem 45. Breitengrad; sie fand sich ausser im Mittelmeer im
Südäquatorialstrom (J. N. 180, 185, 190).
Eine Varietä t, die sich nur durch die geringere Aus
bildung der intrakapsularen Vakuolen und deswegen durch
breitere Plasmabrücken zwischen ihnen von der typischen
Form unterscheidet — dieser Unterschied ist vielleicht nur
eine örtliche Abänderung —, fand sich im Golfstrom (J. N.
270) bei den Azoren.
Thalassicolla porosa* n. sp.
Extrakapsularium: Die äusserste Hülle bildet eine
von sehr vielen, aber nicht grossen, ziemlich regelmässig
angeordneten Vakuolen' durchsetzte Gallerte. Feinkörniges
Pigment findet sich nahe der Zentralkapselmembran im
Pseudopodienmutterboden. Die Färbung des Pigments im
konservierten Zustand ist hellbraun; wie sie im Feben
ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Zooxanthellen scheinen
zu fehlen.
* Alle Skizzen sind mit dem Zeichenapparat bei Vergrösserung 87
angefertigt.