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gebung gleich ist.“ Bei der Erklärung von Verworn würden
die Vakuolenwände einem osmotischen Druck von etwa 20
Atmosphären unterliegen, wie Brandt berechnet hat.
Aus den angeführten Sinkversuchen geht ferner her
vor, dass ein Ausschwärmen der reifen Sporen nicht auf
dem Meeresgründe, wie frühere Forscher annahmen, sondern
höchstens in Tiefen von 800—1000 m erfolgt. —
1S98 findet sich auch in der ausländischen Planktonlitera
tur eine Erwähnung der Thalassicolliden. Herbert Fow-
1 e r beschreibt eine gelbe Thalassicolla mit dicker Zentral
kapselmembran und ein Lampoxanthium, dessen 3- oder
4-geminate Nadeln mit verästelten oder gegabelten Schen
keln versehen sind. Eine Speziesbestimmung nach Fow-
lers Angaben erscheint ziemlich ausgeschlossen. —
ln systematischer Hinsicht ist Brandts Revision des
Haeckelschen Systems von 1887 in bezug auf die Collodarien
Haeckels von besonderer Wichtigkeit (1902). Nach dem
Beweis, dass nadellose und nadelführende Arten einander
sehr nahe stehen können, und dass bei Thalassophysideh
aus dem solitären ein polyzoer Zustand hervorgehen kann,
erfolgt mit besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse*
innerhalb der Zentralkapselmembran eine neue Einordnung
der bisher bekannten Arten der Haeckelschen Thalassi-
collida, Collozoida, Thalassosphaerida, Spaerozoida und
Collosphaerida. Wie Haeckel und Hertwig schon Thalassi-
colleen und Spaerozoeen unterschieden hatten, so trennt
Brandt die einzellebenden und koloniebildenden Radiolarien
und bringt sie in 2 Ordnungen unter. Diese Trennung erwies
sich trotz zahlreicher Uebereinstimmungen in der Ausbildung
der Zentralkapselmembran, in der Kugelform der Individuen,
im Mangel d£r kontraktilen Gebilde, in der starken Aus
bildung der Gallerte, im Fehlen der Achsenfäden in den
Pseudopodien, in Skelett, Generationswechsel, Bau der un
geschlechtlichen wie auch der geschlechtlichen Sporen —
doch wegen des abweichenden Verhaltens des Kerns in
den verschiedenen Fortpflanzungsstadien als nötig. Um aber