Kern ist von sehr ansehnlichen Dimensionen und be
sitzt eine besondere, natürlich poröse Kernmembran.
Im chromatinhaltigen Kernsaft schwebt bei älteren
Exemplaren stets eine Kugel, welche mit einer Art von
Kerngerüst versehen ist und die sämtlichen Kernkörper
enthält. Zentral oder mehr oder weniger exzentrisch ist
in dieser Kugel häufig ein bläschenförmiger, heller Fleck
erkennbar, von dem aus Körnchen bestehende Strahlen aus
gehen. Ausserdem bemerkt man grössere Chromatinkörner,
die wohl der Ausdruck eines Kerngerüstes sind. Endlich
sind, wie erwähnt, grosse, stark tingierbare und oft mit
kleinen Körnern oder mit Vakuolen versehene Kernkörper
vorhanden, die meist langgestreckte, schlingenförmig ge
bogene Fäden darstellen und vorwiegend den peripheren
Teil der im Kern suspendierten Kugel einnehmen.“ — Der
Generationswechsel wurde wie früher für die koloniebilden
den, nun auch für die monozoen Radiolarien von Brandt
nachgewiesen: „entweder werden am Schlüsse des vegeta
tiven Lebens Anisosporen (geschlechtlich differenzierte
Schwärmer) oder Isosporen (unter einander vollkommen
gleiche Schwärmsporen) gebildet.“ Auf die näheren Aus
führungen komme ich bei Berücksichtigung der ausführlichen
Arbeit Brandts zurück. Von allgemeiner Bedeutung ist der
in dieser kurzen Abhandlung zuerst geführte Nachweis von
multipler Kernteilung oder Vielkernbildung, die in recht ver
schiedener Weise einerseits bei der ungeschlechtlichen Fort
pflanzung (Isosporenbildung), andererseits bei der geschlecht
lichen Fortpflanzung (Anisosporenbildung) verläuft. —
Haeckels Ansicht über das Verhältnis von Zentralkapsel
und Extrakapsularium zu einander und ihre Bedeutung für
den Radiolafienleib wurde 1892 von Verworn voll
kommen widerlegt. Er bestätigt bei Gelegenheit seiner
Studien über die physiologische Bedeutung des Zell
kerns, die er grösstenteils an Thalassicolliden angestellt hatte,
Schneiders Regenerationsversuch von 1869. Er kommt da
her zu dem Schlüsse, der Zentralkapselinhalt berge in sich