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Ich habe nun unternommen, im folgenden die im Ay. vor
kommenden Verbalformen systematisch aufzuführen, 1 ) und versucht,
die Formen zu erklären bezw. auf bereits von Früheren gegebene
Erklärungen hinzuweisen und diese evt. einer Kritik zu unter
ziehen. Die ae. Vorstufen der einzelnen Vbb. resp. Formen habe
ich stets im altkent. Dial. angesetzt, was bislang wohl noch nicht
mit dieser Konsequenz durchgeführt worden ist. Da aber in den
erhaltenen Resten des ak. durchaus nicht alle Formen zu belegen
sind, so war ich oft gezwungen, die ak. Grundlage zu kon
struieren. Allein in Anbetracht der im allg. sehr klaren Ent
sprechungen des ak. mit dem aws. Eautstande dürfte das Hypo
thetische der konstruierten Formen auf ein Minimum reduziert
werden; ich habe es daher für unnötig erachtet, die wirklich be
legten von den mit Sicherheit zu konstruierenden P’ormen zu unter
scheiden. Ich darf nicht unterlassen, darauf hinzuweisen, daß ich
in der lautl. Gestalt der ak. Formen Einheitlichkeit gewahrt habe;
ich habe z. B.- für aws. eo, eo im ak. io, 10 durchgeführt trotz
des daneben nicht seltenen eo, eo, u. a. m. Inbetreff der Längen-
und Kürzenbezeichnung habe ich mich den von Holthausen
in seiner Beowulf-Ausg. durchgeführten Grundsätzen 2 ) angeschlossen.
Was den Text angeht, den ich meiner Untersuchung zu
grund gelegt habe, so war ich auf den bereits vor etwa 50 Jahren
von Morris für die E. E. T. S. herausgeg. Abdruck der im
Brit. Mus. als Ar unde 1 Ms. 57 aufbewahrten Hs. angewiesen,
der sich durch »eine im ganzen sehr genaue Wiedergabe der Hs.«
auszeichnet (Evers p. 1). Eine nützliche Ergänzung bilden einer
seits die Collationen, die Varnhagen a. a. O. und Evers
p. 8—12 seiner Diss. geben; andrerseits der — leider erst teil
weise veröffentlichte — Abdruck des der Dan Michel’schen Über
setzung zu gründe liegenden afz. Textes. 3 ) Abdrucke einzelner
Teile finden sich bei Varnhagen (a. a. O.), Evers und Morris
(Ay. init.) Für das Verständnis des infolge zahlreicher Mißver-
') Ausgelassen habe ich die Formen, die von den aufgeführten sich nur
durch die Schreibungen y für i, u für v und c für k und umgekehrt unter-
scheiden, sowie einige Komposs.
2 ) Vgl. Bülbring, Anglia Beibl. XIV, 2.
3 ) Vgl. Evers p. 3; 113 Varnhagen, Engl. Stud. I, 400.