Full text: Über den monomolecularen Succindialdehyd und einige neue Derivate desselben

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Das a-Polyoxymethylen, das aus konzentrierter, reiner, 
wässeriger Formaldehydlösung durch Zusatz von wenig kon 
zentrierter Schwefelsäure entsteht, ist in heissem Wasser leicht 
löslich und besteht neben Paraformaldehyd hauptsächlich aus 
dem sog. Trioxymethylen. 
Das /L-Oxymethylen ist in heissem Wasser schwer löslich, 
dagegen leicht löslich in Natriumsulfitlösung. Es wandelt sich 
bei gewöhnlicher Temperatur, rascher beim Erhitzen in das 
y-Polyoxymethylen, das von Natriumsulfitlösung nicht aufge 
nommen wird. Bei andauerndem Kochen geht es in das ö-Polyoxy- 
methylen über, das am beständigsten ist. Anderer Art ist das 
von Pratesi 1 ) beschriebene a-Trioxymethylen, das in weichen, 
biegsamen Nadeln krystallisiert und in Alkohol und Äther löslich 
ist. Ihm schreibt Pratesi die Konstitutionsformel zu: 
0 
/\ 
H 2 C CH 2 
0 0 
\/ 
CFh 
Aus diesem festen Polymeren gewinnt man nach Cambier 
und Brochet 2 ) am besten den monomolekularen Formaldehyd 
durch Destillieren im Vakuum, wobei man, um Depolymerisation 
zu vermeiden, im Stickstoffstrom arbeiten soll. 
Durch Zusatz von Alkalien zu Formaldehydlösung ent 
stehen Verbindungen, die nicht so leicht wieder in die ein 
fachen Moleküle Libergeführt werden können und in denen man 
Kohlenstoffbindung annimmt. Diese Versuche hat 0. Loew‘) 
einem eingehenden Studium unterworfen und die Bedingungen 
festgestellt, unter denen ein Gemenge zuckerähnlicher Stoffe, 
das Formose genannt wurde, erhalten wird. Durch Kochen 
l ) Pratesi: Gazetta chimica italiana, 14, 139 (1884). 
s ) Cambier, Brochet: comptes rendues de l’Academie des Sciences, 
119, 607 (1894). 
s ) Loew: Ber. d. deutsch, chem. Gesellsch.: 20, 142, 309 (1887), 21, 
270 (1888), 22, 470, 478 (1889). Journ. f. praktische Chem. (2), 33, 321 
(1886), 34, 51 (1886), 37, 203 (1888). Chemiker-Zeitung: 21, 242, 718 (1897)
	        
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