Full text: Über den monomolecularen Succindialdehyd und einige neue Derivate desselben

I. Teil. 
Ober den monomolekularen 
Succindialdehyd. 
Unter Polymerisation versteht man das Zusammentreten 
mehrerer Moleküle eines Körpers zu einem neuen Stoff. Diese 
Erscheinung beansprucht besonders deshalb das allgemeine 
Interesse, als im Tier- und Pflanzenreich derartige Prozesse 
eine wichtige Rolle spielen. So entsteht bekanntlich durch 
Polymerisation von Formaldehyd der Zucker und weiter aus 
diesem die Stärke, wenn man hierbei die Wasserabspaltung als 
sekundären Vorgang betrachtet. Ein anderes durch Polymerisa 
tion entstandenes Naturprodukt ist der technisch wichtige Kaut 
schuk, von dem nachgewiesen ist, dass er ein Polymeres des 
Dimethylcyclooctadiens ist. Diese angeführten Fälle sind typische 
Beispiele für die beiden grossen Gruppen von Körpern, die bei 
Polymerisationserscheinungen in Betracht kommen, nämlich 
die Polymerisation von Aldehyden und die von Kohlenwasser 
stoffen. 
Am besten ist der Polymerisationsprozess an den Aldehyden 
untersucht worden. Bis vor kurzer Zeit war das Studium dieser 
Erscheinungen auf die einfachsten Aldehyde beschränkt, weil 
die komplizierteren erst durch die Forschung in den letzten 
Jahren besser bekannt geworden sind. Die Theorie lässt hier 
bei zwei Bindungsmöglichkeiten zu: 
1. die 0-Bindung, 
2. die C-Bindung.
	        
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