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Zusatz von: .konzentriertem Alkali ein stark basisches Ö! ge
winnen, weiches im Vakuum bei ca. 65 —67°. unter 12 mm
siedet. Indessen ist die Ausbeute an letzerem unbedeutend.
Die Base besitzt einen eigentümlichen, an Pyrrol erinnernden
Geruch, reduziert Fehling’sche Lösung schon in der Kälte und
gibt direkt die Fichtenspahnreaktion. Es ist daher wahrschein
lich, dass es sich in dieser Verbindung um das bisher noch
nicht bekannte Amidopyrrol
CH = CH
1 >N. NH 2
CH = CH
t \
handelt. Von Salzen wurde das Oxalat leicht erhalten, zur
Analyse konnte jedoch diese Verbindung aus Mangel an Material
nicht gebracht werden. Aus einer ätherischen Lösung der be
schriebenen Base konnte durch vorsichtiges Zutropfen von kon
zentrierter Salpetersäure ein Salz gewonnen werden. Wegen
seiner hygroskopischen Eigenschaften konnte es indessen nicht
zur Analyse gebracht werden. Dagegen gelang es, ein in gleicher
Weise durch Salzsäure gefälltes Salz dadurch rein und trocken
zu erhalten, dass es sofort nach dem Abfiltrieren mit Äther
überschichtet und so in den Vakuumexsiccator gebracht wurde.
Einmal getrocknet, hielt es sich auch an der Luft, wenn auch
nur sehr kurze Zeit, ohne zu verschmieren. Eine Analyse deutet
auf ein Salz der Formel C4H 6 N2.3HCI hin.
0,1884 g Substanz: 0,4156 g AgCl.
Für C4H9N2CI5 berechnet: CI = 55,60
gefunden: CI = 54,55.
Das Hauptprodukt der Einwirkung von Hydrazinhydrat auf
Succindialdehyd bildet der krystallinische Körper, der sich beim
Stehen aus der Reaktionsflüssigkeit von selbst abscheidet. Er
besitzt, im Unterschied von der öligen Substanz, schwach
basische Eigenschaften, reduziert nicht Fehling’sche Lösung,
gibt nicht die Fichtenspahnreaktion und destilliert im Vakuum
von 60—120°, wobei er sofort wieder krystallinisch erstarrt.
Er besitzt also keinen konstanten Siedepunkt. Der Körper ist
in Wasser und Äther schwer, dagegen in Alkohol leicht löslich.