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2. Einwirkung von Basen auf Succindialdehyd.
Kondensation von Succindialdehyd mit Äthylendiamin.
ln Analogie mit der von Kolda * *) beschriebenen Kon
densation zwischen Äthylendiamin und Glyoxal wurde Succin
dialdehyd unter gleichen Bedingungen mit Äthylendiamin zu
sammengegeben, um eventuell zu einem stickstoffhaltigen Acht
ring zu gelangen, dem nach der Theorie die Formel
CH 2 . CH = N—OH
I I
CHo.CH = N-CH 2
zukäme.
1 g Succindialdehyd wurde in 10 ccm Wasser gelöst, dazu
eine wässerige Lösung von 1,54 g Äthylendiaminchlorhydrat
und 2,28 g Kaliumacetat gegeben. Aus der Reaktionsmasse
konnte zwar das Kondensationsprodukt mit Natronlauge als
ein weisser, fester Körper gefällt werden, dieser war jedoch in
allen Lösungsmitteln unlöslich und liess sich nicht umkrystalli-
sieren. Es müssen sich offenbar Polymerisationsprodukte ge
bildet haben. Die direkte Elementaranalyse ergab keine unter
einander übereinstimmende Werte. Überdies differierten sie er
heblich mit den für den erwarteten Körper
CH 2 .CH = N-CH 2
I I
ch 2 .ch = n-ch 2
berechneten Werten.
Kondensation von Succindialdehyd mit Hydrazinhydrat.
4 g Succindialdehyd wurden in etwa 20 ccm Wasser ge
löst und unter Kühlen 9 g Hydrazinhydrat 2 ) hinzugefügt. Nach
einiger Zeit fiel ein weisser krystallinischer Niederschlag aus,
der sich leicht aus absolutem Alkohol umkrystallisieren liess.
Das in schönen langen Nadeln krystallisierende Produkt hatte
nach dem Trocknen im Vakuum den Schmelzpunkt 139°. Aus
der Mutterlauge dieses krystallinischen Körpers liess sich auf
*) Kolda; Monatshefte d. Chemie 19, 609 (1898).
*) Hydrazinhydrat, bereitet aus Hydrazinsulfat und Bariumhydroxyd.