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Unterschiede vom Debus 'sehen Glyoxal, Paraglyoxal genannt
worden.
Von den Polymeren des Succindialdehyds sind fünf Modi
fikationen bekannt. Bei der Darstellung erhält man erstens den
Aldehyd in einer festen, glasigen Form. Diese kann durch
Destillation in eine zweite umgewandelt werden, die leichtflüssig
ist. Trägt man den glasigen Aldehyd in 50° warmes Wasser
ein, so erhält man als eine weitere dritte Modifikation einen
weissen, krystallinischen Körper vom Schmelzpunkt 64°. Beim
langsamen Verdunstenlassen einer Benzollösung des Aldehyds
wird als viertes Produkt ein ebenfalls fester, in Nadeln kry-
stallisierender Körper abgeschieden, der bei 130—140“ schmilzt.
Schliesslich lässt sich noch ein fünftes Polymeres durch Stehen
lassen einer mit wasserfreier Oxalsäure versetzten Acetonlösung
des Succindialdehyds gewinnen; es ist von undeutlicher, kry-
stallinischer Form und zersetzt sich bei 90 — 100°. Alle diese
Modifikationen, mit Ausnahme der letzteren, lassen sich leicht
ineinander überführen. Die flüssige und glasige Form reagiert
ähnlich wie die polymeren Glyoxale in Lösung monomer. Auf
physikalischem Wege ist von Harries von der glasigen Modi
fikation festgestellt worden, dass sie mindestens die fünffache
Molekulargrösse besitzt und diese mit sinkender Temperatur
steigt. Dies folgt einerseits aus den kryoskopischen Unter
suchungen, die zeigen, dass je höher die Eigentemperatur des
Aldehyds bei der Lösung ist, desto grösser die Depression wird.
Andererseits lässt sich die aus den Brechungsindices berechnete
Molekularrefraktion nur durch diese Annahme in befriedigender
Weise erklären. Ferner ist von Harri es durch Dampfdichte
bestimmung ermittelt worden, dass der gasförmige Aldehyd
monomer ist.
Die Versuche des Verfassers beschäftigen sich nun mit
der näheren Untersuchung der flüssigen Modifikation und den
Bedingungen, unter denen diese in den höher molekularen Zustand
übergeht, bezüglich umgekehrt. Durch mehrfache Destillation im
Vakuum wird, wie Harri es schon früher beobachtet hat, der
glasige Aldehyd in eine leicht flüssige, bisher nicht näher unter
suchte Form umgewandelt. Das gleiche Resultat kann, wie fest-