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und Lävulinaldehyd bezw. Lävulinsäure. Glyoxylsäure bezw-
Oxalsäure konnten nicht nachgewiesen werden.
Linalool CioHisO.
Linaloolozonid, das beim Durchleiten von Ozon durch die
Lösung des Alkohols in Tetrachlorkohlenstoff als hellgelbes Öl
erhalten wurde, gibt bei der Zersetzung durch Kochen mit
Wasser Aceton und Lävulinaldehyd. Es verhält sich also ebenso
wie Geraniolozonid. Man könnte demnach meinen, dass Barbier
recht hat, wenn er Linalool für das Stereoisomere des Geraniols
hält. Geraniol und Linalool ständen dann zu einander in dem
selben Verhältnis wie Citral-a zu Citral-b. Die Ozonide dieser
beiden stereoisomeren Aldehyde sind aber vollkommen gleich.
Es sollten also, wenn Barbier’s Ansicht zu Recht besteht, auch
Geraniolozonid und Linaloolozonid die selbenEigenschaften haben.
Nun unterscheidet sich aber Linaloolozonid, hauptsächlich in
der Beständigkeit, so sehr von Geraniolozonid, dass man
Barbier’s Anschauung fallen lassen und zu der Auffassung
von Tiemann und Semm ler zurückkehren muss. Diese
Forscher halten das Linalool bekanntlich für einen tertiären
Alkohol.
Über die Einwirkung von Ozon auf tertiäre Alkohole liegt
eine Beobachtung von Neresheitner 1 ) vor, der Terpineol
CH 3
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CH
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C . OH
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ch 3 ch 3
ozonisierte. Er schreibt darüber „Es scheint, als ob hier das
Ozon zunächst wasserabspaltend wirkte, (in der Flüssigkeit
') Inaug.-Dissert., Kiel, 1907.