Full text: Colley Cibber's Tragicomedy "Ximena or the Heroick Daughter" und ihr Verhältnis zu Corneilles "Cid"

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schriebenen - erstrekten. Eine solche Untersuchung würde natür 
hch ganz außerhalb des Rahmens dieser Arbeit liegen Da aber 
bis jetzt noch keinerlei ausführliche sprachliche Untersuchungen 
über Cibber vorhanden sind, so glaubte ich, meine Beobachtungen 
wohl anfügen zu dürfen. ° 
Wie das in der Einleitung Bemerkte kaum anders erwarten 
läßt, ist die Sprache Cibbers durchaus rein. Häßliche, gemeine 
Ausdrücke, Flüche und Schimpfworte finden sich nicht.’ Auf der 
andern Seite fehlen aber auch alle Anklänge an die heilige Schrift 
Namen wie: Gott, Jesus etc. Wo derartige Namen im französchen 
Original standen, hat Cibber sie ersetzt durch das Wort: „Heaven“ 
das sehr häufig vorkommt, allein 11 mal in der Alliteration 
Was die Diction betrifft, so langt die Sprache Cibbers nicht 
im entferntesten an die Corneilles mit ihrer Kraft und ihrem 
Schwünge heran. Gegen sie erscheint die Sprache des Engländers 
einfach, schwunglos, nüchtern, glatt. 
Großer Reichtum an Metaphern ist nicht bemerkbar 
Immerhin hat Cibber, wo es irgend angängig war, die in der 
Vorlage bereits Vorgefundenen Ausdrücke beibehalten (Verdi 
vv. 446, 861, 543, 1276, 1596). V g ‘ 
Die Behandlung des Dialogs zeigt Mängel. Cibber scheint 
sein Hauptaugenmerk auf eine möglichst gleichmäßige Ab 
wechselung von Rede und Gegenrede zu richten. Die wenigen 
Scenen, in denen er selbständig ist, sind inbezug auf Handlung 
recht dürftig; sie enthalten meist recht lange Berichte ^ 
Was das Versmass betrifft, so ist „Ximena“ in regelmäßigen 
Blankversen geschrieben. 96 % aller Verse sind 5 hebige 
„jambische“ Verse mit einfacher oder doppelter Caesur K ’ 
Längere — nämlich 6 hebige — Verse, die als eine Nach 
bildung des Alexandriners aufzufassen sind, finden sich 15 mal- 
v. 101. O Ximena! how my Heart’s oppress’d with Shame! 
v. 450. 1 hear, my Lord, the King has fresh Advice receiv’d. 
v. 545. To be an idle Qaper on another’s Business, 
v. 736. But be it, as it may — what’s done’s irrevocable. 
v. 757. Is what 1 never can forgive, and have resented. 
v. 833. And justifies a worse Revenge than I have taken. 
v. 842. Yet no — withhold it, take it to acquit my Love! 
v. 869. Can I behold fierce Carlos, stung with his Disgrace? 
v. 1116. Ximena has a Grief, 1 cannot disallow. 
v. 1246. And bury in my Shame the great Regard of Duty. 
v. 1503. What he has lost in Gormaz is redeem’d in the.
	        
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