Full text: Die Quellen des sog. Ludus Coventriae

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XIII. The Visit to Elisabeth. 
Halliwell und Hone geben als Quellen dieses Spieles das Protev. 
Jakobi an, Reinsch hält das Pseudoevang. Matbaei dafür. 
Das Pseudoev. Math, kommt jedoch schon deshalb für die 
Quellenfrage nicht in Betracht, weil dieser Besuch hier überhaupt 
nicht erwähnt wird. Womit Halliwell und Hone ihre Annahme 
stützen wollen, ist ebenfalls nicht klar; denn der einzige Hinweis auf 
diesen Besuch lautet im Protev. cap. XII folgendermaßen: 
„Concepta autem exultatione, Maria abiit ad Elisabeth, cognatam 
suam, et pulsavit ad portam eius. Et audiens Elisabeth accurit 
ad portam et aperuit illi et ait: Et unde hoc mihi, ut veniat mater 
domini mei ad me? quod enim in me est, exiliit et benedixit tibi. 
Latebant autem ipsam Mariam illa mysteria quae locutus fuerat illi 
archangelus Gabriel.“ 
Die Quelle unseres Spieles ist vielmehr das Lukasevangelium, 
wo wir cap. I diese Erzählung finden. 
Eolgendes Zwiegespräch zwischen Maria und Joseph geht auf 
Luk. I, 36 und 39 zurück: 
Co. P!. p. 124. 
Maria: Butt, husbond, of oo thynge, I pray gow most mekely, 
I have knowyng that oure eosyn Elyzabeth with childe is: 
Joseph: In Montana they dwelle fer hens, so mot y the, 
In the cety of Juda, I knowe it veryly; 
Luk. 1 36: Et ecce! Elisabeth cognata est tua et ipso concepit filium 
39: Exurgens autem Maria in diebus illis abiit in montana cum fes- 
tinatione in civitatem Juda. 
Auffällig ist die Übernahme des Wortes montana, das er 
jedenfalls für den Namen des Ortes hielt, in welchem Elisabeth 
wohnte. Den Zeitraum zwischen Marias Ahreise und der Ankunft 
bei Elisabeth füllt der Verfasser damit aus, daß er die Contemplacio 
einführt, welche uns von der wundervollen Empfängnis Marias be 
richtet, so wie es im Lukasev. I, 5, 7, 11, 13 und 18—20 er 
zählt wird. 
Die folgende Scene im Hause Elisabeths ist sehr eng nach 
Lukas I, 40—56 dargestellt. Sehr bemerkenswert ist die Wechsel 
rede Marias und Elisabeths. (Vergl. hierzu Hohlfeld, Anglia XI, 
p. 272). Maria zitiert wörtlich einen Satz aus dem Evangelium, 
worauf Elisabeth dann mit der englischen Übersetzung antwortet.
	        
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