35
noch feucht in ein größeres Becherglas gebracht und mit
etwa 400 ccm Wasse'r übergossen. Bei gelindem Erwärmen
lösten sie sich. Um den Chlorwasserstoff abzuspalten, wurde
jetzt conc. Ammoniaklösung hinzugegeben, bis die Flüssig
keit deutlich danach roch. Darauf wurde die entstandene
weiße, flockige Masse abflltriert, mit wenig Wasser nach
gewaschen und in 25 ccm Alkohol gelöst, heiß von etwaigen
Verunreinigungen abfiltriert, und die Lösung mit ein paar
Tropfen Ammoniak alkalisch gemacht. Fügte man jetzt zu
der noch warmen Flüssigkeit vorsichtig Wasser hinzu, so
schieden sich schöne, glänzende Nadeln ah. Die Fällung
in alkalischer Lösung erwies sich als vorteilhafter als in neutraler,
da in dieser auf Zusatz von Wasser der Körper immer in dichten,
voluminösen Massen mikroskopischer Kristalle ausfiel, während
die Kristalle sich in alkalischer Lösung besser ausbildeten.
Der Körper ist leicht löslich in Alkohol, Essigsäure
äthylester, Aceton und Chloroform, sehr schwer löslich in
Benzol, Aether und Ligroin, unlöslich in Wasser.
Die Ausbeute betrug 3,4 g; theoretisch berechnet 3,5 g.
Das Diphenylimidazol schmilzt bei 227 Grad ohne Zersetzung.
Analysen.
0,2810 g gaben 0,8386 g C0. 2 und 0,1413 g H s O
0,1996 g gaben 22,3 ccm Stickstoff bei 22 Grad und 757 mm
Barometerstand.
Berechnet für C 15 H 12 N S Gefunden.
C 81,76% “ C 81,39%
H 5,49 „ H 5,63 „
N 12,75 „ N 12,61 „
Der Körper zeigte sich also identisch mit dem bei der Behand
lung von Benzil und Formaldehyd mit Ammoniak erhaltenen
und von Francis R. J a p p l ) und A. P i n n e r 2 ) beschriebenen
Di phenylglyoxalin.
Derivate des Diphenylimidazol.
Chlorwasserstnflsaures Salz.
Ci 5 H 12 N s —HCl.
Das chlorwasserstoffsaure Salz wird erhalten, wenn
') Francis R. Japp, Journ. Chem. Soc. 1887, I. 667—659.
A. Pinner, Berichte XXXV, 4139. (1902).