Holsteinische Ortsnamen.
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mede.
Wenn mede eine etwa durch Anlehnung an megen mähen
bedingte Nebenform von made ist,- läßt das Wort sich mit nhd.
matte mhd. rnate Wiese identifizieren, das Kluge, Etym. Wb. s. v.
Matte nebst den entsprechenden Wörtern aus den andern germ.
Sprachen über eine gerin. Wurzel rnasi med mit lat. meto mähen
zusammenbringen will. Zu dieser Aufstellung will es aber schlecht
passen, daß sowohl die Matten als auch die Mehden mehr der
Viehgräsung als der Heugewinnung dienen. Doch mag dies erst
neuerdings so sein.
Ausführlich über dies Wort und die mit ihm gebildeten
Ortsnamen handelt Detlefsen, Die Entdeckung des germanischen
Nordens im Atertum, Quellen und Forschungen zur alten Ge
schichte und Geographie, Heft 8. Berlin 1904. S. 9 ff.
4 ysmaedowae 1217 C Ksp. Lunden.
Medebek b. Lübeck: medebeke ([1172]), medebeke 1251.
-wisch.
Das allgemeinste Wort für nutzbares, feuchtes Grasland ist
das bereits durch Tacitus (arm. II, 16 in campum cui Idi-
staviso nomen) bezeugte Wiese ahd. wisa, mhd. wise, mnd.
wese f. Eine Ableitung davon ist *wiska, wisch f. Daß dem
Begriff wisch die künstliche Berieselung und Entwässerung nicht
wesentlich ist, obwohl wir sie heute regelmäßig damit verbinden,
wird dadurch bewiesen, daß das Wort älter ist als die Wiesen
kultur. Immerhin wird der Unterschied gegen sech in der
größeren landwirtschaftlichen Ertragsfähigkeit zu suchen sein. Das
sonst weit verbreitete auch in Schleswig häufige kenn kann ich nicht
' als in Holstein heimisch nachweisen.
Dadurch, daß wese in Holstein nicht bekannt ist, wird es
zweifelhaft, ob dieses Wort in dem Namen wesenberg zu suchen
ist (s- unter berch).
f wisch (1216), pratum ö. Ksp. Schönberg.
Wisch Ksp. Schönberg: osterwisch 1286.
Wisch Ksp. Elmshorn: euenwisch 1285, vielleicht pratum (1237).
amelungeswisch (1319) B b. Lübeck.
Krummwisch Ksp. Bovenau: cruin«wisk K.
crumwisch (pratum) 1337 B b. Fissau.
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