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Paul Dohm.
In lede sieht Jellinghaus, Ztschr. 29, 277 das holländische leide, lede
Abzugsgraben. Da indessen der Bach selbst nicht lede heißt, sondern toderlede,
so scheint mir zum mindesten die Vermutung nicht abzuweisen zu sein, daß es
sich hier um eine Kontraktion aus legede Niederung handle:
toderlede (riuus) 1334 auf Ochsenwerder.
b) Bezeichnungen für bewohnbares, anbaufähiges Gelände.
Die Namen, die Flurnamen im engeren Sinne genannt zu
werden verdienen, geben uns in ihrer Gesamtheit einen ziemlich
reichhaltigen Ausschnitt aus der landwirtschaftlichen Kultur und
ein anschauliches Bild vvn dem Charakter der Landschaft nach
ihrer Bodenbeschaffenheit.
Wegen der großen Mannigfaltigkeit der hierher gehörenden
Wörter halte ich es für praktisch, noch eine weitere Einteilung
zu treffen.
Zu einer ersten Gruppe stelle ich die zusammen, die sich auf
die natürliche Bodenformation beziehen (berch, lit, klef, holm,
cop, rip, tempel; dal, grove, kule, klint; geest, heide,
mersch, horge, vi, mor, mode; sand, sten; ort, werder);
eine zweite bilden die, die eine verschiedene landwirtschaftliche Be
nutzung andeuten (veld, land, gamme; acker, wisch, wese,
mede, grode, brake; garden, wostenye, weide); eine dritte,
die die Begrenzung oder Einteilung betreffen (born, kroch, gere,
winkel; mark, bann, recht; glint, ham, slag, kamp, koppel);
eine vierte, die künstliche Erdbauten oder Verkehrseinrichtungen
bezeichnen (dik, dam, sitwendinge; wech, stich, reder, vord,
brugge, hude); zu einer letzten vereinige ich Bedeutungsüber
tragungen verschiedener Art (hale, helle, hole, bedde, hop,
buchte, wurde, sune, buwinge, pal, schacht, stapel, trade,
buge, wer).
1. Bodenbeschaffenheit.
Berg und Tal.
-berch.
Das allgemeinste Wort für eine natürliche (oder künstliche)
Bodenerhebung ist berch. Es stellt neben den -veld in dieser
ganzen Abteilung die zahlreichste Klasse. Unverständlich oder