Holsteinische Ortsnamen.
73
delf (1328) auf Ochsenwerder,
f delueruorde (1180) Ksp. Bergedorf,
mersweteringe 1290 b. Wentorf Ksp. Hohenhorn.
ininor rvetlreringe 1314 b. Krempe jetzt Töwerdeichswetteru.
volradus dictus vtweteringh de crempe (1334).
-sluse.
Das lat. exclusa, sclusa ist mnd. sluse Schleuse. Das
Wort findet sich bereits in deutscher Form in
sluse (aqueductus) (1237) b. Krempe,
sluse (vorago) (1330) b. Rendsburg.
Die lat. Form findet sich z. B. in slusa (aqueductus) 1247 b. Wilster.
Anhang.
Vereinzelt vorkommende Gewässerbezeichnungen.
Vereinzelt stehende Namen, die sich augenscheinlich auf Ge
wässer beziehen sind:
Drage Ksp. Hohenaspe: drage (1149) von Sach, Schleswig III, 147
gedeutet als schmales, von einem Bach durchflossenes Tal unter Heranziehung'
von jüt. drav, anord. drag. In diesen Zusammenhang gehört wohl auch
drachse Drecksee b. Kiel.
graft 1273, graft (locus) 1307 b. Stemwarde, d. i. größerer Graben,
in Eiderstedt zur Einfriedigung der Warfen dienend; vgl. Falck, Beitr. z. Gesch.
der schl.-holst. Landwirtschaft, Kiel 1847. S. 113.
heydep (1237) oder woltwater (aqua) (1237) bei Krempe; vgl. Det-
lefsen, Elbmarschen I, 189 f.
Loop Ksp. Nortorf: lope 1320 — scheint mir am ehesten auf einen
waterlop zu beziehen zu sein (vgl. z. B. die Urkunde vom 6. März 1376 im
Diplomatar des Klosters Arensbök).
Rönne Ksp. Elmschenhagen: fossa (1222). 1224, renne 1286 8. —
hd. Rinne.
sladen (1139). 1247 ist der Name eines ehemaligen Sees im Ksp.
Wilster, jetzt Flurname aus dem Salat. Der Name ist von Tamm b. Detlefsen,
Elbm. II, 489 zusammengestellt mit ags. slaed. engl, slade und Talschlucht,
Talsee erklärt worden; zum Topographischen vgl. Dell. I, 75. 147. 149. 157.
Aus ein Gewässer wird endlich auch zu beziehen sein der Flurname:
Twissel b. Haselau (Twisselwettern): twyselen 1379 8. in der twislen
1303 Detl. I, 224 — vgl. den häufiger vorkommenden Namen Zwieselstein für
Berge, an deren Fuß zwei Bäche sich vereinigen.