Holsteinische Ortsnamen.
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Wort nur noch Namensfunktion, keine appellative mehr hatte,
benannt und auch wohl angelegt worden, wofür die Existenz zweier
Büttel in den spät besiedelten Kspp. Borsfleth und St. Marga
rethen sowie slauica uilla botele (1199) d. i. Negernbötel,
sprechen. Das Aufkommen unterscheidender Objektiva vollzieht sich
erst in dem hellen Lichte der historischen Zeit, und ihr Wechsel
lässt sich durch die Urkunden datieren.
Das Wort büttel, as. bodlos (nur im pl. belegt in der
Bedeutung Hauswesen), ags. botl (Haus, Wohnung, praedium,
domus), mnl. boedel (wouing, verblijfplaats) wird von den
meisten Etymologen zu bnan wohnen, bauen gestellt.
Ich bin geneigt, einen etymologischen Zusammenhang zwischen
as. bodal (Hel. 590 M. bodlo, C. bofllu) und boäom, ags.
botl und botm anzunehmen. Auf diese Gegenüberstellungen
fällt noch ein ganz eigenartiges Schlaglicht durch das und. buddeln
(im Boden wühlen von Tieren auch von Erdarbeiten gebraucht),
das Schütze unter Buddel (Flasche) verzeichnet, aber anscheinend
nicht damit in Zusammenhang bringen kann.
Es ergäbe sich für büttel also die Bedeutung Bauplatz,
Baugrund, ein Begriff, der auch in den Namen auf -8tede und
-wurt hervortritt.
f sendebytsel 1217 C b. Lunden — Ando (7.) Fm. 102.
Barsbüttel Ksp. Steintet: bernekesbutle (1228), barrckesbotle 1306
— Bernico (8.) Fm. 266.
Bönebüttel Ksp. Neumünster: bolsnsbutls (boyenbothele) (1141),
boien botele (1245) — Boio (7.) Fm. 324.
Brunsbüttel Kd. i. Süderdithmarschcn: brunesbutle (1286). 1291 —
Bruni 9. Fm. 338.
f bunebutle 1224 b. Glinde Ksp. Steinbek — Bnno (8.) Fm. 345.
t bunesbutle 1269 b. Appen Ksp. Rellingen — Bun, Buni (9.)
Fm. 345.
Eimsbüttel b. Hamburg: slrnsrsbotsls 1275 — FImsr, Alimar (9.)
Fm. 82.
f heikenbutle (1149) nördl. v. Itzehoe; nach Hasse Egenbüttel Ksp.
Rellingen — Haico (7.) Fm. 722.
Hoisbüttel Ksp. Bergstedt: hoyersbutle 1262 — Hoier, Hoyer (9.)
Fm. 801.