Full text: Holsteinische Ortsnamen

Holsteinische Ortsnamen. 
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r 
b) Bretling, kl. Bach im Geb. der Stadt Lübeck: breiding 1230 L. — 
wohl zum sw. v. breden, breiden. 
Cölln Ksp. Barmstedt: oollinge (1259) — wohl gleich dem auch im 
folgenden Namen enthaltenen kolinge 1 ), Hölzung, die zum Kohlenbrennen 
bestimmt ist. 
vriesenkolinghe 1357 L b. Gleschendorf. 
f oderinghen (1375) 8 Wald 6. Oldesloe. 
rifferdinghe (1305) Bach b. Segeberg. 
c) f emeringe 1375 Top. Ksp. Haseldorf — Emheri, Emaher 10. 
* Fm. 953. 
Zollenspiker Ksp. Kirchwerder: esiinge [1271—74], eslinge 1276, eys- 
linghe 1291, eyslinche 1296 — Asilo, Ansila (3.) Fm. 122. 
Hetlingen Ksp. Haseldorf (spr. heteln): hetlinge 1239 — Hetilo (9.) 
Fm. 791. 
Lutternwurth Ksp. Münsterdorf: tho der lutteringhe 1340 in . . . 
lutteringe 1340 — Luther, Chlodachar (5.) Fm. 852. 
t rensing 1310 R Haus in Kiel; s. o. Rensing. 
-stecke. 
Erheblich einfacher liegen die Dinge bei den zusammen 
gesetzten Rainen, weil sich die Grundwörter in denselben deutlicher 
, erkennen, in der Bedeutung genauer bestimmen und zum Teil 
auch besser zeitlich und räumlich abgrenzen lassen. 
Ich wende mich zunächst zu den Namen auf -stede. 
Während die Ortsnamen auf -ing, -ingen über das ganze ger 
manische Sprachgebiet verbreitet sind, sind die mit -stede zu 
sammengesetzten in ihrer Ausdehnung beschränkter (vgl. R. Andree, 
Braunschweiger Volkskunde 64 f.). Sie sind im Norden beliebter 
als im Süden und scheinen auffallenderweise den Friesen zu fehlen 
(Anglia XX, 319). 
Bei der Altersbestimmung unserer holsteinischen -stede ist 
zu berücksichtigen, daß sich von keinem nachweisen läßt, daß es in 
historischer Zeit entstanden ist, daß sich in den später von Sachsen 
besiedelten Gebieten in Ostholstein und zwischen Eider und Schlei 
(mit Ausnahme von Sehestedt und Blickstedt, die beide hart an 
der holsteinischen Grenze liegen) keine -stecke finden, daß sie in 
den Marschen fehlen, daß sich (abgesehen von Eingemeindungen) 
') Jansen, Milt, der Ges. f. Kieler Siadigesch. VII, 23 Anm. führt 
verschiedene „Kahlen" aus Holstein auf, die sich noch bedeutend vermehren 
ließen.
	        
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