Full text: Holsteinische Ortsnamen

Holsteinische Ortsnamen. 
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kratt, ein anscheinend jüngeres Wort, das namentlich in Schleswig 
häufig ist für (Eichen)-gestrüpp (vgl. Sach, Schleswig I, 94). 
Riesewohld in Dithmarschen. Riesebusch bei Schwartau. 
Eichenwriedt b. Blekendorf. Hasselwriedt b. Halendorf Ksp. Schönwalde. 
Das Kratt b. Oelixdors. Krattbusch b. Looft. 
hüls. 
Der altgermanische Name für die Stechpalme ilex aquifolium 
ist hüls, ahd. hulis, mhd. hüls. 
Hüls b. Garbek Ksp. Marder. 
Hülshorst b. Steinbek. 
11. 
Für 11 setzt Jellinghaus, Ztschr. 29, 266, die Bedeutung 
Schilf, Schilfort an (nach welcher Quelle?). Ich kenne nur Ilgras 
(Mnd. Wb. Nachtrag u. Mnd. Hwb.) und 11, ile Blutegel, das 
sicher in den nicht seltenen Jhlsee und Jhlsol zu sehen ist. Als 
Grundwort verzeichnet Jellinghaus a. a. O- 11 nur in 
vörste u. achterste Lütt Jhl b. Ellerbek b. Pinueberg. 
rösch, rusch. 
Mnd. risch, rosch, rusch bedeutet Binse, Schilf. Zur 
Etymologie vgl. D. Wb. VIII, 1041. Diese Wörter können 
unseren Namen zu Grunde liegen, wie das von Andree und 
Jellinghaus angenomnten wird. Immerhin mag es gestattet sein, 
auf das hd. adj. rösche abschüssig hinzuweisen. 
Großer Rösch, Kleiner Rösch, ausgebaute Stellen b. Alveslohe, wo eine 
andere Auf der Höcht heißt. 
Rusch Forstort b. Fuhlenhagen Ksp. Sahms. 
Anhang II. 
Die ältesten urkundlichen Belege slavischer Ortsnamen. 
Sälau Ksp. Breitenseide (Hey) 1 ): belowe 1194. 
f bandowe 1194 Ksp. Gudow (Hey). 
Barkau Ksp. Gleschendorf (B. 1,5)!): berchowe 1304. 
') Das Zitat Hey bezieht sich auf die Abhandlung von Hey in Vaterl. 
Archiv f. d. Hgtm. Lauenburg, Bd. 5, das Zitat B. verweist auf Bronisch, die 
slavischen Ortsnamen in Holstein und im Fstm. Lübeck I. II. III. Progr. v. 
Sonderburg 1901—1903.
	        
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