Full text: Holsteinische Ortsnamen

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108 Paul Dohm. 
Haus, Anglia XX, 292 fügt noch ein 8Üva quae dicitur ho 
leider ohne Angabe der Quelle *) hinzu und meint, dasselbe Wort 
sei auch in manchen der häufigeren Namen Hohne enthalten. 
Die englischen Namen auf -hoe hat schon Müllenhoff beiseite 
lassen wollen. Da nun dieses ho, Wald ziemlich ohne sichere 
Parallelen bleibt, muß man die hergebrachte Behauptung, es finde 
sich auch in einigen unserer Ortsnamen auf -ho, mindestens für 
hypothetisch erklären, zumal wenn sich die augenblickliche oder ehe 
malige Existenz eines Waldes in der Gegend nicht nachweisen 
läßt. Mit ebenso viel Recht könnte man Identität mit dem seit 
dem 8. Jahrhundert belegbaren englischen hoe, das etwa fersen 
förmiger Vorsprung bedeutet (vgl. Murray V, 322) vermuten, 
wobei nicht unerwähnt bleiben soll, daß sowohl bei Itzehoe als 
auch in der Nähe von Hodorf die Stör Windungen von aus 
fälliger Form macht und daß die Gegend um Hodorf schwerlich 
als altes Urwaldgebiet anzusprechen ist. Eine Entscheidung will 
ich nicht voreilig treffen, sie scheint mir auch ohne eingehendste 
Lokalfvrschung nicht möglich zu sein; doch dürfte es nicht un 
wesentlich sein, daß wenigstens die meisten, wenn nicht alle in 
Betracht kommenden Örtlichkeiten in oder an Niederungen liegen 
(vgl. die Belege bei Jellinghaus, Ztschr. 29, 256). Das legt doch 
auch eine Beziehung des Wortes zu der sinnfälligen Form des 
Geländes nahe, spricht jedenfalls nicht dagegen. Die Wiesen 
namen (vgl. Gloy, Hademarschen 176) scheinen Zusammenhang 
mit haug (Förstemann Dn. 2 769) auszuschließen. 
Hodorf Ksp. Heiligenstedten: ho (1149), hoo 1293. 
Itzehoe^): ezeho 1196, etzeho (1220), ezieho 1221, etzeho 1238, 
itceho 1247. 
0 Das Zitat steht im Üb. eens. Daniae und bezieht sich auf einen 
Wald auf Langeland, ist also für das nd. nicht verbindlich. 
2 ) An älteren Belegen aus der chronistischen Literatur bietet Förstemann, 
Ortsnamen 476, essesfeld, esesfeld, esseveldobnrg. Wenn überhaupt der 
erste Teil mit unserem etze, eze identisch ist, woran ich nicht zweifle, dürfte 
darin ein Personenname (etwa Eti, Idi, Iddi oder bergt.) zu suchen sein. 
Ein durch Zetazismus umgestaltetes ek Eiche (Nd. Kbl. 14, 63 Amu. 2) an 
zunehmen, halte ich schon wegen der Vereinzelung für bedenklich (auch fries. 
ek, s. Richthofen 702). Die Form eeheho bei Helmold kann nichts dafür 
beweisen, >veil ihr Analogien, wie z. B. parech 1236 für Preetz, zur Seite
	        
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