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111. Kapitel.
Die binäre kubische Form und das Punktetripel. 1 )
Mit Rücksicht auf die später — im IV. Kapitel — zu be
handelnde charakteristische Gleichung des KS-Büschels, deren
linke Seite in X vom 3. Grade ist, also eine binäre kubische Form
liefert, wenn für X homogene Variablen gesetzt werden, müssen
wir hier kurz die für uns wesentlichen Sätze über solche Formen
znsammenstellen.
Einer binären kubischen Form mit reellen Koeffizienten,
die = 0 gesetzt wird,
(1) f (x, x, x) = a m x, 3 + 3a 1I2 Xj 2 x.,
+ 3a 122 x, x., 2 -f a 222 x 2 s = Ü.
entspricht geometrisch ein Pifhktetripel.
Führen wir in diese Form die ersten und zweiten partiellen
Ableitungen von f nach x t und x 2 ein, so erhalten wir zwei
Ausdrücke:
(2)
f = f, Xj -f f 2 X 2 , wo f, = -ö-
1 df
i d Xi
(3) f = f n x, 2 -f 2 f 12 x, x 2 + f 22 x 2 2 , wo f ik = y () f
6 d Xi dx k
Wir haben also hier statt der einen Polaren einer quadra
tischen Form eine erste Polare des Punktes x’:
(4) fj (x, x) . Xj’ 4- f 2 (x, x) . Xa’ = 0,
und eine zweite Polare desselben Punktes x':
(5) f n (x) • x,' 2 + 2 f ]2 (x) . x/ x,’ + f 22 (x) . x 2 ’ 2 ss 0.
Die Entwickelung der Ausdrücke (4) und (5) zeigt, dass
durch beide Gleichungen dieselbe Paarung bewirkt wird, nur sind
die Punkte x und x’ miteinander vertauscht.
Durch das Punktetripel weiden zwei weitere Pnnktgruppen
ausgezeichnet.
’) Zu den Betrachtungen dieses Kapitels vgl. Clebsch-Lindeinann i (1906),
p. 401, p. 428—434 u. p. 437.