XXXV. EX ANNAL. PRUSS. ET CHRONICO J. v. POSILGE.
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Anno Xllir tercio. — — — Ouch wart désir fredev) nemlichin ufgenomen dorumbe, wend die
konigynne von Dennemarkin ir lute gesant hatte ken Gotlant, die das land ynnomenU und hettin gerne
die stad Wysbuge mit vorretnisse gewonnen, ab sie hettin gemocht. Des kattin sie uff den heyligen Cri-
stesabenty) ley tern anbracht, und stegen in die stad. Des wordin die in der stad gewar, und lyssin ir
ynstygen als vil, als sie gut duchte, und slugin an sie, und koptin ir eyn teyl; die andern nomen sie ge
fangen. Und also wart ir ufsatzt vorstoret. Do man das vornam, do santé man yn lute von Pruszin czu
hulffe z), wend die stad Wysbuge und das land Gotland dem ordin hatte gesworin, und andir notdorft und
spyse, uf das sie sich deste bas mochtin gewerin. Und in desin loufin hattin die von Dennemarkin uff
dem lande czu Gotlande genomen ochsin und pferde, und santhen sie obir der konigynne; und die selbin
qwomen den Pruszin in die hende, die obir gesant wordin yenen czu hulffe, und nomen yn sebin schiff und
die lute, und furtin sie gefangen ken Danczk. — — — — — — — — — — — —
Anno domini XIIII 0 quarto. — — —- Von der konyginne von Denemarkin. Item in desim
jare was die konigynne von Dennemarkin und Swedin, vrouwe Margarethe, gros in czorne dorumb, das der
ordin das land Gotland und die stad Wysbuge ynnehatte dorch gemeynen notz deme koufmanne und die
see czu befreden, und ir nicht dovon tretin wolde a). Des sante sie ir lute obir als huer (!) vor winter b),
die buwtin uf Gotlande dry huser veste und wol bemannet mit lutin, geschosse, spyse und alle ander
notdorft, die sie nomen uf dem lande von den lutin. Des sante der homeister vaste lute obir czu mitte-
fastinc), die sich legirtin vor das eyne hus, und kundin sin nicht gewynnen. Dornoch sante man in mer
lute czu hulffe noch ostern d), die czogin do mit macht vor die huser, und gewonnen die huser und vor-
brantin sie also doch, das sich die lute, die uff den husern worin, die teydingeten sich dovon, und mustin
lossin pferd, harnusch und ir geschos, und vorswuren das land Gotland, nymmer mer weder dor czu komen.
Und dese reyse geschach mit grossir koste und arbeit, er man yn die huser abegewan, das sie sich obir-
gobin. Und das letzte hus wart gegebin am obinde Petri und Pauli e). Und die wyle sie login vor den
husern, hatte man das lant bestalt alumbe mit schiffen, das von den vinden nymant mochte komen von
den husern, noch nymant torste wankin uf der see, wend die frouwe konigynne yn gerne rettunge hette
getan, sie mochte nicht vor den schiffen, dy do login in der see; die holtin ir spyse czu Utland D und do
umb, wor sie woldin. Des hatte die konigynne vil gutir rittir und knechte mit ir legen czu Calmar mit
iren schiffen, die sie wolde obir habin gesant; und das wart vormeldet den houptluten, die do login in
der see. Die czogen ken Calmar, und nomen der konigynne alle ire scbiffe, und czuhybing) und vor-
brantiu sie, welche sie nicht weg mochtin brengen. Der schiff worin bobin IJc h), die ir in desim krige
worin genomen, dein und gros, und vorlos ouch vil ire lute, die irschossen und irworffin wordin uf den
husern. Und also wart ir homut gestillet, wend sie irre sachin ny mit bescheydinheit woldin ustragen mit
dem ordin, ouch irre sachin by nymant woldin blybin, weder furstin, herin, noch stetin der Hensen. Also
gros was ir wybe krig, der ir unde den erin [o: iren] gar wening qwam czu fromen.
Anno XIIII C octavo. — Die konyginne von Denemarkin loste Gotlant. Ouch so loste
die konigynne von Dennemarke von dem ordin das land czu Gotland, das der ordin inne hatte in vorsat-
czunge von dem von Mekelnborg; dorumb vil erbeit und mu gesehen ist, als vor gescrebin steet, vor IX :!
nobelen i); und der konigynne geschach gar gütlich doran; uff das eyn ewig frede blibin sulde czwusschin
den landen Dennemarkin, Swedin, Norweyn, Pruszin und Lyffland, und das sie vorwert keyne seeroubir hegin
sulde in erin landin dem gemeynen kouffman czu schadin, dorumb sich der krig allirmeiste irhaben hatte
czwusschin dem ordin und der konigynne der vorgescrebin riche. — — — — — — — — —
Im XIIIF und XII jare — — — Von dem tode der konyginne von Denemarkin.
Item in desim herbeste vorstarb frouwe Margarethe, konigynne der lande Denemarkin und Swedin, die vil
ungeluckes ir tage hat gebruwin k),
v) Sc. pax, quse inter ordinem et Lithnanos in Decembri anni 1403 facta est. x) Vide supra not. c. y) Die
24 Decembris. z) Scriptor bic expeditiones Prussicas, quas infra in anno 1404 propius memorat, respicit. a) Recen-
tior codex melius: md sy nicht dovon tretin wolden. b) Vide supra not. c. c) Dominica Lætare, d. 9 Maitii, cfr.
supra not. d. d) Dies 7 Aprilis, cfr. supra not. f. e) Die 28 Junii. Hic aperte Goltborch (cujus situs est igno
tus) significatur, quod Prussi adhuc d. 27 Junii obsidebant (v. literas apud Styffe 1. c. pag. 125). f) Öland, insula,
g) Conciderunt. h) I. e. 150. i) Cfr. supra not. 1. k) Multa mala concoxit. Obiit an. 1412 in nocte
inter dies 27 et 28 Octobris.
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