Full text: Ein Fall von Leberruptur

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der Erguß von Galle in die freie Bauchhöhle kann zu un 
angenehmen Erscheinungen führen, da eine septische 
Peritonitis entstehen kann, obwohl man im allgemeinen 
annehmen darf, daß die Galle, mit Ausnahme der im 
letzten Teil des Ductus choledochus befindlichen, keimfrei 
ist, doch auch in diesem Falle kann durch den chronischen 
Reiz der Galle auf das Peritoneum eine Entzündung her 
vorgerufen werden. Eine andere Gefahr bei Leber 
verletzungen bietet die Verschleppung von Lebergewebe 
in die Gefäßbahn, besonders in den Lungenkreislauf. 
Bei unserem Fall ergab die Anamnese folgendes: 
Anamnese: Patient, der Schlosser B., 18 Jahre alt, 
ist am 19. IV. 06 nachmittags bei der Arbeit an einem 
Neubau aus der III. Etage zur Erde gestürzt. Er gibt an, 
zunächst mit seinem Leib (rechte Seite) und dann mit dem 
Schädel aufgeschlagen zu sein. Das Bewußtsein sei nicht 
geschwunden gewesen. Nach Anlegung eines Notverbandes 
ist er sofort in die chirurgische Klinik gebracht worden. 
Status: Patient ist bei seiner Einlieferung bei klarem 
Bewußtsein. Er führt alle verlangten Bewegungen mit 
Armen und Beinen, wenn auch langsam, aus. Es bestehen 
unbestimmte Klagen über drückende Schmerzen im ganzen 
Unterleib, namentlich in der Leber- und Blasengegend. 
Der sofort durch Katheter aus der mäßig gefüllten Blase 
entnommene Urin ist klar, ohne Blutbeimengung und ohne 
Eiweiß. Bei der Perkussion überragt die Leberdämpfung 
den rechten Rippenbogen um ca. 2 cm. Abdomenbefund 
sonst normal. Die ausgesteckte Zunge weicht deutlich 
nach rechts ab. Beim Pfeifen bleibt die linke Gesichts 
hälfte bei der Bewegung zurück. Die Augenbewegungen 
sind normal. Pupillen erscheinen etwas weit und reagieren 
langsam. In der Nase, namentlich in der linken Nasen 
hälfte, befindet sich geronnenes Blut, die Ohren zeigen 
keine Veränderungen. Über dem finken Auge dicht ober 
halb der Augenbrauen und parallel denselben eine ober
	        
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