Full text: Ein Fall von Leberruptur

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Bei unserem Fall handelt es sich, wie aus dem Ope 
rationsbefund hervorgeht, um die erste Art der Leber 
rupturen. 
Bei der Operation von Leberrupturen empfiehlt es 
sich, da bei der großen Brüchigkeit des Organs leicht ein 
Einreißen zu befürchten ist, die Nähte möglichst tief und 
weit vom Wundrande zu legen; ferner sich stumpfer 
Nadeln zu bedienen, um so ein Anstechen von Gefäßen 
zu vermeiden. In unserm Fall gelang es zunächst nicht, 
durch Vereinigung der freiliegenden Wundränder die Blu 
tung zum Stillen zu bringen, da es sich erst nach Frei 
legung der hinteren oberen Leberoberfläche durch Ein 
kerbung des Lig. suspens. ergab, daß es sich um eine 
weitgehende Ruptur handelte. Nachdem es gelang, deren 
Wundränder durch 6 tiefe Nähte dauernd zu vereinigen, 
wurde die Blutung zum Stehen gebracht. 
Die Prognose der Leberrupturen ist heutzutage er 
heblich besser wie früher, wo die Behandlung meistens 
eine symptomatisch abwartende war. Wie sich aus der 
Praxis ergeben hat, braucht man nicht einmal vor der 
operativen Entfernung größerer z. B. zerquetschter Leber 
teile zurückzuschrecken. Auch hier ist die Prognose nicht 
ungünstig zu stellen, da sich das Lebergewebe größtenteils 
regeneriert. 
Auch in unserem Falle hat es sich gezeigt, daß der 
Patient durch sofortige Operation zur Heilung gebracht 
wurde, während er ohne diesen Eingriff mit größter Wahr 
scheinlichkeit dem Verblutungstode verfallen wäre, da die 
primäre .Blutung immer die Hauptgefahr für den Patienten 
bildet.
	        
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