Dem Krankheitsbild der spastischen Pylorusstenose im
Kindesalter wurde im letzten Viertel des vorigen Jahrhun
derts besondere Aufmerksamkeit geschenkt, nachdem Län
derer 1 ) im Jahre 1879 und Meier 2 ) im Jahre 1885 über
Sektionsbefunde berichtet hatten, bei denen sich an Erwach
senen eine Verengerung des Pvlorus vorfand, ohne daß
hierfür irgend welcher Grund ersichtlich war. Beide kamen
daher zu der Annahme, es handle sich um eine angeborene
Stenose.
In den nächsten Jahren erschienen Arbeiten, welche
mehr Kenntnis in dies bisher wenig erforschte Gebiet brachten.
1887 berichtete H i r s eh s pru n g 3 ) über 2 Sektions
fälle von Pylorusstenose im Säuglingsalter.
Bei beiden Sektionen fand er eine wirkliche Hyper
trophie der pars pyloriea vor; im ersten Falle wird sie als
H/a cm lange, im zweiten Falle als 3 cm lange, sehr hyper
trophisch, cylindrische Verdickung, besonders der Muskularis,
geschildert.
Thomson erklärt in seiner 1897 erschienenen Arbeit
die gefundene Pvlorusbypertrophie als Arbeitshypertrophie
auf Grund häufiger spatischer Contractionen.
*) Länderer: Über angeborene Stenose des Pylorus. Tübingen 1870.
2 ) Maier: Beiträge zur angeborenen Pylorusstenose. Yirehovv-Archiv
1885, Bd. 102.
*) Hirschsprung: Fälle von angeborener Pylorusstenose, beobachtet
bei Säuglingen, Jahrbuch für Kinder-Heilkunde 1888,