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Anamnese: Kind ist rechtzeitig geboren; am 27. IV.
1907. Das Gewicht bei der Geburt war 4 V* kg. Seitdem
hat das Gewicht ständig abgenommen, da die Nahrung
ständig wieder erbrochen wurde. Die Nahrung war anfangs
1 ji Milch Vs Wasser, dann Haferschleim, während der letzten
4 Wochen Milch, Wasser, 1 Eigelb.
Status: Kleines, sehr abgemagertes Kind mit schlaffer
Haut u. Muskulatur.
Gewicht 3100. Hautfarbe blaß. Knochen o. B.
Drüsen: kleine, harte Inguinaldrüsen.
Ohren, Augen, Mund, Nase o. B., ebenso Herz u. Lunge.
Abdomen : Wenn man die Magengegend beklopft,
sieht man daselbst zuweilen peristaltische Wellen sich von
links oben nach rechts unten fortbewegen.
Leber: der untere Leberrand ist etwa 1 Finger breit unter
halb des Rippenbogens zu fühlen. Milz nicht palpabel. Urin
o. B.
Stuhl: fest und selten, Farbe dunkel.
Nahrung: Vs Ammenmilch, '/a Wasser. (120 ccm).
27. VII. Das Gewicht nimmt weiter ab; Nahrungs
aufnahme ist sehr schlecht. Pat. hat täglich 2—3 mal Er
brechen. Stuhl ist gut, aber selten, nur nach Klystier.
Nach dem Trinken sieht man fast jedes Mal eine wellen
artig sich fortbewegende, mächtige Vorwölbung, und zwar
folgen die Wellen sehr schnell aufeinander, sodaß der Magen
sich gleichsam sanduhrförmig unter der Bauchdecke abzeichnet.
Das Kind scheint diesen Spasmus nicht besonders unangenehm
zu empfinden (es ist überhaupt im allgemeinen ziemlich
ruhig). Dieselbe Erscheinung beobachtet man, wenn man
die Bauchdecken beklopft oder auf andere Weise reizt;
jedoch sind dann die Wellen nicht so schön und deutlich.
Auch hat das Beklopfen nicht immer den Erfolg. Die
Magenperistaltik dauert zuweilen ’A Stunde an. Nahrung
ist heute Vs Ammenmilch, V« Wasser. (440 ccm).
30. VII. Nahrungsaufnahme noch schlecht; 1—2X tgl-
Erbrechen gleich nach der Mahlzeit. Das Gewicht nimmt
weiter ab, jetzt 3070, Pat. bekommt seit heute Pulv. Doweri
0,005.