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eignisse in der Schwangerschaft vorliegen, vielleicht Krank
heiten der Mutter, ist ebenfalls unbestimmt; charakteristische
Fälle dieser Art sind nicht bekannt gegeben.
Man könnte daran denken, daß schreckhafte Erregungen
der Mutter auch auf den nervösen Organismus des Kindes ein
gewirkt hätten. Oder man könnte eine Unfertigkeit des
nervösen Apparates des Kindes und daraus resultierend
größere Empfindsamkeit zu Störungen annehmen. Vielleicht
lassen sich für solche Vermutungen gelegentlich Beweise
erbringen.
Thomso n denkt an eine nervöse Störung der Coor-
diuatioustätigkeit des Magens und Pylorusmuskulatur schon
in utero.
Familiäre Veranlagung ist von verschiedenen Autoren
festgestellt, so von Henschel, Freund, Heubner und
Ibrahim. Heubner berichtet über 2 Fälle von. Pyloros-
spamus in einer Familie, die beide ad exitum kamen; ein
drittes Kind derselben Familie soll den Angaben nach an
derselben Erkrankung gestorben sein. Auch Ibrahim be
kam 2 Kinder der gleichen Familie in Behandlung.
Kuöpfelmacher hat Hyperchlorhydrie gefunden,
(Wiener Med. Wochenschrift 1900, No. öl), ebenso auch
Freund. Ob aber diesem Umstande Wichtigkeit beizu
messen ist, erscheint fraglich. Denn da die Zusammensetzung
der Muttermilch und Kuhmilch verschieden, die Muttermilch
weniger Eiweiß, also weniger Bindemittel für Säure enthält,
so müßten dementsprechend mehr Brustkinder erkranken.
Die Zahlen der veröffentlichten Fälle widersprechen dem aber.
Ibrahim fand in 2 Fällen Milchsäure, in 1 Fall
Fettsäure, häutig freie Salzsäure, bei 42 Untersuchungen 27
mal. Der featgestellten Hyperchlorhydrie maß auch er keine
Bedeutung bei.
Die 7 mir bekannt gewordenen Fälle haben keine Beweise
für die eine oder die andre Ansicht gebracht. Freilich
scheint bei Fall V. familiäre Anlage vorhanden gewesen zu
sein, da ein älterer Bruder des Patienten ganz ähnlich im
Säuglingsalter erkrankt gewesen ist. Der Fall kam hier
jedoch nicht zur Behandlung.