Full text: Gangrän nach Frakturen, unter besonderer Berücksichtigung eines Falles nach Fraktura cruris supramalleollaris

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entwickelt als beim normalen. Aus dieser Rarefikation 
des Gewebes ist die abnorme Brüchigkeit des Knochens 
genügend erklärt. 
Die Art der Zertrümmerung entspricht ganz den An 
gaben der Patientin über die Art des Falles, nämlich auf 
die Ferse bei direkter Einwirkung des Körpergewichtes in 
der Achse des Unterschenkels. Es entstand die bei dieser 
Gewalteinwirkung typische Fraktura cruris supramalleolaris 
mit Eröffnung des Sprunggelenkes. Der Taluskopf hatte 
im Sinne der Wirkung eines vierseitigen Keiles die ihm 
entsprechenden konkaven Gelenkflächen des Unterschenkels 
nach vorn und hinten und nach beiden Seiten auseinander 
gesprengt. Der Querbruch von Tibia und Fibula verlief 
etwa 2V2 Centimeter über der Gelenklinie. Das untere 
Fragment der Tibia wies genau der beschriebenen Keil 
wirkung entsprechende drei weitere Bruchstücke auf. 
Seitlich die Absprengung des Malleolus internus, nach 
hinten ein Stück von größerem Umfang, nach vorn ein 
kleineres, welches völlig disloziert, nur noch mit den be 
nachbarten Ligamenten, besonders dem des Malleolus der 
Fibula, dem Lig. malleol. latural. anterius, in Zusammen 
hang stand. Dieses letztere war derart aus seinem Zu 
sammenhang luxiert, daß seine Gelenkfläche für gewöhn 
lich nach unten gerichtet, jetzt nach oben sah. Dieser 
außerordentlich starken Dislokation des kleinen Bruch 
stückes ist die Schuld an dem verhängnisvollen Verlauf 
der Fraktur beizumessen, deren Prognose an sich bei der 
starken Zertrümmerung schon von vornherein als sehr 
ungünstig bezeichnet werden mußte. Finden wir doch in 
vielen Fällen, daß die Einwirkung stumpfer Gewalten aufs 
Gewebe allein schon genügt, um die Ursache einer Gan 
grän zu werden, und als solche Einwirkung ist doch auch 
die der dislozierten Fragmente auf das benachbarte Gewebe 
aufzufassen. Die zerquetschten Gefäße werden durch 
Thrombose unwegsam und bewirken ein schnelles Ein
	        
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