Full text: Gangrän nach Frakturen, unter besonderer Berücksichtigung eines Falles nach Fraktura cruris supramalleollaris

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rausch die Amputatio femoris direkt oberhalb der Kondylen 
vorgenoinmen vermittelst zweiseitigen Zirkelschnittes. Ver- 
nähung der Muskulatur und Haut. In jeden Wundwinkel 
ein Drain. Fester Verband bei leichter Flexionsstellung 
im Hüftgelenk. 
26. Mai. Nachdem anfänglich die Wunde den Ein 
druck gemacht hatte, als ob eine prima reunio ein treten 
würde, ist seit 2 Wochen der Zustand des Amputations 
stumpfes schlechter geworden. Die Wundränder klaffen 
nach innen von dem Amputationsstumpf. Die Granulationen 
sind schlaff. Die Wunde reinigt sich nur langsam. 
Allgemeinbefinden mäßig. 
6. Juni. Der Zustand der Wunde hat sich etwas 
gebessert, sie reinigt sich allmählich. Das Allgemeinbefinden 
ist ein schlechteres geworden. 
Seit dem 3. Juni eine Thrombrose am rechten Bein, 
die jedoch schon wieder im Rückgang begriffen ist. 
18. Juni. Die Thrombosenerscheinungen sind inner 
halb weniger Tage gänzlich zurückgegangen. Seitdem ist 
im Allgemeinbefinden eine erhebliche Besserung eingetreten. 
Die Wunde hat sich gereinigt und verkleinert sich rasch. 
Das bei der Betrachtung des vorliegenden Falles in 
erster Linie Auffällige ist die außerordentliche Wirkung 
eines relativ geringen Traumas. Die Patientin gibt die 
Höhe des Fensterbrettes vom Boden als nur sehr klein, 
etwa 50 cm, an, ein Fall der bei normalem Knochengewebe 
sicher nicht imstande ist, eine derart starke Zertrümmerung 
herbeizuführen. Legt die Beachtung dieses anamnestischen 
Faktums schon die Vermutung auf eine abnorme Beschaffen 
heit des Knochens nahe, so wird diese noch durch das 
Studium des durch die Amputation am 24. April gewonnenen 
Präparates bestätigt. Es läßt sich hier ein deutlicher Schwund 
der Knochensubstanz nachweisen. Die Rindenschichte ist 
verdünnt, die Markhöhle erweitert und mit fettigem Mark er 
füllt. DieSpongiosabälkchen erscheinen erheblich schwächer
	        
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