Full text: Zur Symptomatologie und Pathologie der Balkentumoren

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nicht häufiger Anfälle nach dem Jackson’schen Typus aufgetreten 
sind, während man die Epilepsie als primär vom Tumor bedingt unge 
zwungen erklären kann. 
Was die psychischen Störungen anbelangt, so finden wir Schuster’s 
Angaben im Wesentlichen bestätigt. Die von ihm schon zusammen 
gestellten Fälle blieben unberücksichtigt. Von den neuen Fällen (35 
bis 59) verliefen allerdings 2 Fälle (40, 41), abgesehen von erst sub finem 
aufgetretenen Delirien, symptomlos. Die in den vorderen und mittleren 
Balkentheilen belegenen 6 Tumoren riefen „einfache, nicht durch irgend 
welche Erregungszustände complicirte geistige Schwächezustände“ her 
vor, die beiden in den hinteren Balkenabschnitten belegenen Tumoren 
producirten „delirante und ähnliche Zustände“, der den ganzen Balken 
einnehmende Tumor (44) war von Verwirrung und Somnolenz begleitet. 
Der Fall 47 musste unberücksichtigt bleiben. 
Eine Angabe über die Art des gefundenen Tumors vermissen wir 
in vielen Fällen, auch wird diese oft bei fehlender mikroskopischer 
Untersuchung nicht zutreffend sein. Berücksichtigen wir, dass Lipom 
und Cholesteatom wohl immer ohne Weiteresjischon makroskopisch 
diagnosticirt werden, so ergiebt eine Berechnung für die anderen Tumoren: 
Gliome 40 pCt. 
Sarkome 25 „ 
Gliosarkome 12 „ 
Gallertgeschwülste 10 „ 
Lipom . . . . 6 „ 
Gumma 3 „ 
Cholesteatom 2 „ 
Fassen wir nun zum Schlüsse nochmals kurz die sich aus der Zu 
sammenstellung ergebenden Resultate zusammen, so ergiebt sich: 
Die Bristow’sche Zusammenstellung trifft nur insofern zu, als sie 
verlangt: 
1. Allmähliche Steigerung der Tumorsymptome. 
3. Tiefe Intelligenzstörung (und häufige nicht aphatische Sprach 
störung). 
5. Hemiparesen mit häufiger Mitbetheiligung der anderen Seite 
— doch muss hier das fast ebenso häufige Vorkommen von 
spastischen Lähmungen hinzugefügt werden. 
Nicht zutreffend sind die anderen Punkte (2 und 5), denn: Mehrere 
der sogenannten Tumorsymptome sind fast in der Hälfte aller Fälle vor 
handen. Der Facialis ist häufig an den Paresen betheiiigt. 
Ransom gegenüber muss die von ihm in Abrede gestellte häufige 
Steigerung der Reflexe betont werden.
	        
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