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finden wir bei unserer Zusammenstellung 30 Fälle über dem 40. und
8 über dem 60. Jahre, sodass der Durchschnitt hier sogar über das
40. Jahr, auf 45 ’/ 2 Jahre, hinaufgeht.
Symptomlos verliefen 2 Fälle, bei einem (18) bestand zwar eine
Monomanie, die aber durch ein atypisches Stirnhirn erklärt wird. Bei
dem anderen Fall (48) war ein auf dem Balken sitzendes Lipom nur
gering in die Tiefe gewuchert, so dass wohl durch das langsame und
nicht infiltrirende Wachstum des Tumors ebenso wie in einem ähnlichen
fast symptomlos verlaufenen Falle (31) das Fehlen aller Störungen er
klärt wird. Von den allgemeinen Tumorsymptomen fanden sich bei den
übrigen 49 Fällen:
Kopfschmerzen . . . . 28 Mal = 55 pCt.
Erbrechen . .
. . 15 „
= 30
Stauungspapille
. . 15 „
= 30
Krämpfe ....
. . 17 „
= 33
Drei von den allgemeinen Tumorsymptomen fanden sich bei
11 Fällen = 22 pCt., zwei ebenfalls bei 11 Fällen. Ueber die Inten
sität fehlen leider meistens die Angaben, so dass das Bristowe’sche
Symptom: „Mangel oder Geringfügigkeit der allgemeinen Tumorsym
ptome“ nicht in vollem Umfange nachzuprüfen ist. Jedenfalls finden
wir in fast der Hälfte aller Fälle wenigstens zwei allgemeine Tumor
symptome. Ganz fehlten sie nur in 12 Fällen, so dass bei weitem die
meisten Fälle wenigstens von einem Symptom begleitet wurden. Der
Bristowe’sche Satz, soweit er den Mangel der allgemeinen Tumor
symptome fordert, besteht also mit Unrecht.
Er fordert weiter ein gänzliches Fehlen der Betheiligung der Hirn
nerven an den Ausfallserscheinungen. Geruchstörung finden wir ein
Mal (16), Sehstörung sieben Mal (1, 14, 16, 27, 39, 42, 51). Die
Störungen können aber meistens durch Mitbetheiligung der für ihre
I' unktion wichtigen Hirnabschnitte erklärt werden. Bei den Sehstörungen,
die meist nur mit Amblyopie bezeichnet werden, verbirgt sich wohl,
besonders auch bei den alten Fällen, noch manche Neuritis optica.
Hörstörungen finden wir dreimal (2, 14, 16), Geschmackstörungen
einmal (35). Bis hierher trifft die Bristowe’sche Forderung also
meist zu.
Wir finden aber eine auffallend häufige Mitbetheiligung des Facialis.
In 13 Fällen (1, 4, 8, 9, 19, 28, 31, 35, 37, 38, 40, 43, 49) ist eine
Facialisparese angegeben, so das in über ’./ 4 aller Fälle hier eine Mit
betheiligung vorliegt. Für die Augenmuskeln finden wir wieder ein
Zutreffen der Bristowe’schen Forderung, die äusseren Muskeln sind
nur drei Mal (6, 35, 46) betroffen.