Full text: Erfahrungen über Stauungshyperämie duch Saugung bei Mastitis

Es sei mir vergönnt, in kurzen Zügen einen Überblick 
über die Behandlung der puerperalen, abszedierenden Mastitis 
in früheren Jahren zu geben und unsere Erfahrungen über 
die neue Methode der Stauungshyperämie durch Saugung 
mitzuteilen. 
Als älteste operative Behandlungsweise der Mastitis 
kommt wohl die B i 11 roth’sche Methode in Betracht. Nach 
der Ansicht B i 11 r o t h ’ s ist ein Abszeß in der Drüse nicht 
eher zu spalten, als bis der Eiter bis dicht unter die Haut 
gedrungen ist. Die Öffnung des Absesses soll mit dem Messer 
durch einen 1 Centimeter langen Schnitt in der Richtung des 
Drüsenradius bis zum Eiterherde geschehen und sofort ist 
das bereitgehaltene Drain einzuführen. Bei spontanem Durch 
bruch oder vorhergegangener ungenügender Incision, diktiere 
man die Öffnung um 2—3 Centimeter, führe Finger und 
Irrigatorschlauch ein und zerreiße beim Spülen die dünnen 
Zwischenwandungen der einzelnen Abszesse in der Tiefe, so 
daß eine möglichst weit kommunizierende Höhle hergestellt 
wird. 
V e 1 p e a u sagt, nur die ante- und retromammalen 
Abszesse solle man früh, die Abszesse in der Drüse selbst 
garnicht öffnen. 
A n g e r e r rät möglichst frühzeitig die infiltrierten 
Drüsenläppchen durch einen langen radiären Schnitt zu spalten, 
da die abszedierende Mastitis ein Drüsenläppchen nach dem 
anderen ergreife und man mit kleinen Incisionen der je 
weiligen, der Oberfläche am nächsten gelegenen Abszesse 
nicht zum Ziele komme. Ebenso seien große Abszesse nur 
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