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lassen bei der Mastitis puerperalis, und berichtet dann aus
führlich über zwei Fälle schwerer Erkrankungsformen und
über 9 andere Fälle von ähnlicher Form, welche alle bei
ambulatorischer Behandlung in kurzer Zeit einen günstigen
Verlauf nahmen.
Dr. Besteimeyer erzielte ebenfalls zum Teil über
raschende Erfolge bei Mastitis puerperalis durch Stichincision
und nachfolgender Saugung. Fünf Fälle heilten vollständig
in einigen Tagen aus. Drei jedoch, die schwerer Art und
mit hohem Fieber verbunden waren, zogen sich länger hin.
Das Endresultat war aber auch hier ein gutes. Bei einem
8ten Falle einer Mastitis schwerster Art versagte die neue
Behandlungsweise vollständig. Es ist aber fraglich, ob bei
der äußerst schweren Phlegmone, welche die ganze Drüse
befallen hatte, die frühere, radikale Behandlungsweise zu
einem andern Ziele geführt hätte.
Dr. Lindenstein behandelte3 Fälle von postpuerperaler
Mastitis mit Klappschen Saugapparaten und in allen Fällen
gelang durch Saugung und kleiner Incision die Heilung,
indem der Drüse ihre Funktion erhalten blieb, ohne tief
greifende und entstellende Narben.
Wenn ich zum Schluß nun Folgerungen aus diesen
Beobachtungen ziehe, die ja leider noch spärlich sind, so
muß man zugeben, daß die Stauungshyperämie wohl im
Stande ist, verbunden mit kleinen Incisionen, gerade bei
der Mastitis acut entzündliche Prozesse schnell zur Aus
heilung zu bringen. Auch die schonende Art der Behand
lung gibt der Stauungshyperämie entschieden den Vorzug
vor der früheren verstümmelnden Behandlungsweise.