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man das Bi ersehe Verfahren geradezu als eine Wohltat
für den Kranken empfinden.
Es sind drei Momente, welche die Stauungshyperämie
vor allen anderen Behandlungsmethoden voraus hat: dieSchmerz-
linderung, die rasche Beherrschung der Infektion und die
geringe Schädigung der Funktion der Drüse, welche Vor
teile in segensreicher Weise zum Ausdruck kommen. Unter
den Vorzügen der neuen Methode möchte ich noch die sub-
jectiv viel angenehmere Behandlungsweise hervorheben und
die kleinen, manchmal kaum sichtbaren Narben. Ein
weiterer großer Vorteil besteht in dem Wegfall der Tampo
nade.
Ich lasse null einige Berichte über die Erfolge der
Saugbehandlung bei Mastitis aus andern Kliniken folgen:
Dr. Rudolf Klapp teilte 15 Fälle von puerperaler
infectiöser Mastitis mit, wo er bei allen mit der Saugung
nach einer Durchschnittsbehandung von 3 Wochen Heilung
erzielte.
Dr. Max von Brunn berichtet über 7 Fälle von
Mastitis, von denen 4 nach 4 und 7 Saugungen vollständig
heilten. Auch der fünfte und sechste Fall kamen nach 29
respektive 37 Tagen zur Ausheilung. Bei dem letzten
Falle führte die Saugung zu keinem Resullate, wenn auch
im Anfang eine Besserung erzielt wurde. Es mußte schließlich
die eine Mamma vollständig, die andere zum Teil amputiert
werden. Doch ist der ungünstige Verlauf dieses Falles
keineswegs auf die Saugbehandlung zurückzuführen. Im
allgemeinen sind die Erfolge doch gut und lautet das Urteil
günstig.
Dr. R. Stich gibt einen Überblick über die mit
Stauungshyperämie behandelten 11 Fälle von Mastitis und
spricht sich auch lobend über die Erfolge der Therapie
aus. Besonders hebt er die schmerzlindernde Wirkung und
Erhaltung des Drüsengewebes hervor.
Dr. Hans Rulitius beobachtete 7 Fälle von Mastitis,
welche alle in kurzer Zeit, etwa 14 Tagen, ausheilten.
Fritz Colley schreibt, ich habe wieder und wieder
gefunden, daß geradezu wunderbare Ergebnisse sich erzielen