Full text: Freiluftleben

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Se^t braudjt fte ebenso oictc Sage ober Stunben; — unb unauf* 
hörlid) »edtjfctt fie. 
Sn biefer tärmenben ^efcjagb hat man feine 3eit, feine eigene 
SDieinung ju finben; fo feucht man hinter berjenigen ber testen 
Sftobe Ijer. üflan barf boef) nic^t etma entbedt merben, mie 
man bafifet mit einem $>ut ober einer 2lnfid)t ober einer Meinung 
ober einem Unterrod, bie fefjort altmobifch gemorben finb! 
Unfer ganjeS geben ift barauf eingerichtet, auf anbere ju 
mirfen; es ift nicht fo eingerichtet, mie mir es felber münfehen 
fbnnten, fonbern fo, mie bie anbern, ber £aufc, es mitt. So 
mohnen mir; fo ffeiben mir un«, fo fpeifen mir, fo fdßafcn mir, 
fo arbeiten mir, fo benten mir, ja — fo lieben mir auch.. 
Sann fommt baß neue ®cfd)ted)t, bas aß biefc 3eit»er» 
geubung abfdjütteft, baS fein eigenes geben lebt, es fetbft ift, freie 
Scanner unb grauen, bas baß kleine Kein fein täfjt unb bie 
Schönheit unb Harmonie ins geben äurüdfiifjrt ? .. 
Sie foß baß enben? Oh nc 9?uhe i nx Verarbeitung ber neuen 
©nbrüde, ohne Setbftoertiefung fann fid) mohl lein üflenfd) 
entmidetn. Uber mann finbet man baju bie 9iuhe in ber rno* 
bernen ©efeßfehaft? 
9teue dinbrüde pflogen fid) immer fdjneüer fort; mir be* 
fommen je(§t mehr tion ihnen an einem Sage als früher in 
ÜKonaten unb Sahren. Sie mimmelri heran mit bem Selegraphen, 
mit ben 3eitungen, mit bem Selephon. Unb menn mir in bie 
Seit hinaus reifen, um ben §)orijont ju ermeitern, burchfafjren 
mir in einer Sodje mehr, als mir früher in einem Safjr fahen. 
Unb baS arme ©efjirn müht fid) mit aß biefern Stoffe ab.
	        
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