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aber haben wir einen wesentlichen Anhalt für
unsere Diagnose; und aus den angeführten Fällen geht
hervor, daß dieses Symptom gar nicht so selten ist, wie
meist angenommen wird, und wohl als ein wichtiges dia
gnostisches Hilfsmittel bei Aneurysmen der Aorta
ascendens und des Arcus Aortae anzusehen ist.
Eine Vorbedingung für die Entstehung dieses Ge
räusches ist freilich eine Insufficienz der Aortenklappen.
Denn ohne eine solche wäre das diastolische Geräusch
kaum zu erklären. Das mit erhöhtem Druck in die Aorta
gepreßte Blut dehnt sowohl die Aortenwand als auch die
Wandung des Aneurysmus mehr oder minder aus. Ein
Zurückströmen wird durch den sofortigen Klappenschluß
verhindert. An eine stärkere Kontraktion des Aneurysma
sacks bei der Diastole dürfen wir wohl nicht denken, weil
die elastischen Elemente in der Wandung allmählich gänzlich
zugrunde gehen. Sonst könnte wohl hierdurch das Geräusch
erklärt werden. Wir müssen also annehmen, daß, wenn
eine Insufficienz der Aortenklappen besteht, bei der Diastole
ein Teil des Blutes mit starker Kraft auch aus den peripheren
Teilen der Gefäßbahn durch die diktierte Partie der Aorta
zurückströmt und beim plötzlichen Übergang von der engen
Strombahn in die Erweiterung der Aorta Wirbelbewegungen
und so Geräusche resp. Schwirren erzeugt.
Daher ist also das diastolische Geräusch über der er
weiterten Aorta ein wichtiges diagnostisches Hülfsmittel zur
Erkennung eines Aneurysma oder diffusen Dilatation im
Anfangsstück derselben.
* *
Zum Schlüsse erfülle ich die angenehme Pflicht, Herrn
Professor Dr. Hoppe-Seyler für die gütige Überlassung des
Materials sowie für die liebenswürdige Unterstützung bei
der Abfassung der Arbeit meinen verbindlichsten Dank
abzustatten.