17
war, es fehlt die Angabe der Dämpfungsverhältnisse der
Aorta; es mußte auffallen, daß das Punctum maximum
des diastolischen Geräusches im II. Interkostalraum, also
so hoch oben, nicht an der Herzbasis war. Das Aneurysma
dürfte also wohl zu diagnostizieren gewesen sein. Schließ
lich glaube ich, daß man das diastolische Geräusch eben
falls aus den schon erörterten Verhältnissen des Aneurysmas
erklären kann. Das Arterienstück jenseits desselben wird
ja bei seiner Retraction Blut nach dem Herzen, also nach
dem Aneurysma zurücktreiben; und dieser Fiüssigkeitsstrom
kann ganz wohl durch Interferenz mit der im Aneurysma
befindlichen Blutmasse ein solches Geräusch erzeugen.
Allerdings weiß ich nicht, warum es dann nicht öfter
zustande kommt,"
Bei den angeführten 8 in der hiesigen Krankenanstalt
beobachteten Fällen, wo doch die Diagnose „Aneurysma
oder Dilatation der Aorta“ durch die physikalische Unter
suchung, zum Teil durch das Ergebnis der Röntgenunter
suchung und der Sektion überall gesichert war, wurde
ein lautes diastolisches Geräusch nicht bloß über der
Gegend der Aortenklappen und dem Konus arteriosus der
Aorta gehört, sondern sogar verstärkt über dem
Manubrium Sterni und seitlich von ihm, so daß
dort ein Punctum maximum entstand.
Im allgemeinen werden eine Verbreiterung der
Dämpfung der Aorta, ein stärkerer Gefäßschatten im
Röntgenbild oberhalb des Herzschattens, die Pulsation in
der Fossa jugularis und ein systolisches Geräusch, event.
auch neben dem Manubrium Sterni die Diagnose Aneurysma
oder Dilatation der Aorta sichern. Es sind jedoch alle
diese Symptome schon beobachtet worden, und die Obduction
ergab später, daß es sich nicht um ein Aneurysma, sondern
um eine mediastinale Dermoidcyste handelte. In dem Auf
treten eines diastolischen Geräusches mit einem
Punctum maximum über der erweiterten Aorta