oO —
Keine Wehen. Darauf Darreichung von Chinin per os.
Auch ohne wesentlichen Erfolg.
29. XII. Ausräumung in Aethernarkose.
Die Laminariastifte haben den Cervix soweit erweitert,
daß man bequem den Abortlöffel einführen kann. Das Frucht
wasser ist zum Teil noch erhalten und klar. Der Foetus
wird mittelst des Abortlöffels nach und nach entwickelt.
Er entspricht dem Anfang des IV. Monats und ist relativ
frisch. Die Placenta wird vollständig entfernt. Da man
mit dem Finger nur bis dicht oberhalb des inneren Mutter
mundes reicht, war die Anwendung der breiten Kürette
be.i Entfernung der Placenta notwendig. Auffallend geringe
Blutung. Uterus kontrahiert sich ziemlich gut. Uterus
spülung. Ergotin.
Glatte Rekonvalescenz. Gute Rückbildung.
6. I. Entlassung.
Fall XXVI.
Frau J. S., 43 J., aus H., wurde am 17. I. 07 auf
genommen.
Anamnese: Pat. will früher nie ernstlich krank ge
wesen sein.
Erste Regel mit 1(5 Jahren; darauf regelmäßig alle 4
Wochen, 3—4 Tage dauernd, mittelstark, ohne Beschwerden.
5 spontane Geburten mit fieberfreien Wochenbetten;
letzter Partus vor 3 Jahren. Vor 12 Jahren ein Abort im
II. Monat.
Letzte normale Periode Ende April. Daurauf ’/r Jahr
C'essatio. Von Ende Juli an, circa 3 Wochen lang, unregel
mäßige Blutungen von wechselnder Stärke. Kein deutliches
Schwangerschaftsgefühl.
Dann wieder von Ende August bis kurz vor Weih
nachten keine Blutung. Am 20. XII. plötzlich starke Blu
tung. Darauf schwächere Blutungen bis jetzt.
Status: Introitus und Vagina mittelweit. Mutter
mund läßt Fingerkuppe leicht in den G'ervicalkanal eindringen;
oberer Cervikalkanal geschlossen. Corpus stark retrofiektiert;
faustgroß. Linke Adnexe o. B.; rechts ein harter parame
trischer Strang.