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Am 2. I. 05. Jodoformgazetamponade. Keine Wehen.
3. 1. 05. Morgens Entfernung der Tamponade.
Mittags, 3 Uhr, wird kleiner, geigenförmiger Hystereu-
rynther eingeführt und mit etwa 80 ccm 1 % Lysollösung
aufgefüllt. Eine stärkere Füllung wird deswegen unterlassen,
weil der Hystereurynther nicht bis in das Cavum uteri gelangt
ist und deswegen eine Cervixruptur befürchtet werden muß.
Außerdem war die Applikation sehr schmerzhaft.
4. 1. 05. Gestern nachmittag und heute.Nacht geringe
Wellentätigkeit. Der Hystereurynther liegt in der Scheide.
Der Cervikalkanal ist für einen Finger durchgängig. Nach
gehöriger Vorbereitung und Einleitung der Aethernarkose
wird die im Uterusfundns adhaerierende Placenta digittal
gelöst und mit Abortlöffel herausgeholt. Vom Foetus ist
nichts mehr zu entdecken. Abrasio mit geringem Ergebnis.
Uterusspülung. Blutung steht. Ergotin.
10. I. Entlassung.
Uterus noch ziemlich groß, hart, liegt anteflektiert.
Adnexe deutlich zu tasten. Links fühlt man an der Tube,
etwa in der Mitte, eine knorpelharte Verdickung des ganzen
Rohres, die etwa 2 cm lang ist. Die Verdickung ist un
empfindlich und verschieblich. Ovarium beweglich.
Fall XIX.
Frau A. E. E , Hebamme, 34 J., aus P. wurde am
14. XII. 04 aufgenommen.
Anamnese: 7 Geburten; letzte vor 2 Jahren; 5
Kinder leben.
Letzte Periode Mitte Mai. Von Mitte August an soll
das Weiterwachsen der Gebärmutter aufgehört haben, was
Pat. selber an sich beobachtet hat. Auch hat sie niemals kind
liches Leben verspürt. Deshalb glaubt sie, daß die Frucht ab
gestorben sei und kommt jetzt in die Klinik, sich dieselbe
entfernen zu lassen.
Status: Fundus uteri in der Mitte zwischen Nabel
und Symphyse. Uterus deutlich cystisch. Portio nicht auf
gelockert ; ebenso Cervix ziemlich hart. Nirgends aus
gesprochene livide Verfärbung. Uterus in Anteflexion,