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Das Ei, das an der vorderen Wand, rechts oben sitzt,
wird mit dem Finger abgelöst und mit der Kornzange in
toto herausgezogen. Die Frucht entspricht ihrer Größe nach
der 8. Woche und ist mazeriert, während die Placenta und
die Eihäute weiter entwickelt sind und dem 3.—4. Monat
entsprechen. Makroskopisch zeigt das Ei keine Degenerations
erscheinungen, speziell keine myxomatöse Degeneration des
Chorion.
Zu erwähnen ist noch, daß am 26. IV. beim Dilatatieren
des Cervikalkauals und Einlegen eines Tupelos eine geringe
Menge trüben Wassers abfloß, das vielleicht als Fruchtwasser
angesprochen werden darf.
6. V. Da Pat. seit 3 Tagen Blutungen hat, erfolgt
Abrasio.
10. V. Entlassung.
Fall XI.
Frau P. W., 28 J., aus M., wird am 6. XII. 99 aufge
nommen.
Anamnese: Pat. hat 3 normale Gehurten gehabt. Letzte
Gehurt vor 27s Jahren. Die letzte Periode war Ende April.
Vom 10. Juli bis zum 10. August hat Pat. ununterbrochen
Blutungen. Pat. hat jetzt wieder seit 3 Wochen profuse
Blutungen.
Status: Nach Entleerung der Blase fühlt man das
spitzwinklig anteflektierte, teigig weiche, verdickte Corpus
uteri. Die Vergrößerung entspricht ungefähr dem II. Schwanger
schaftsmonat (apfelsinengroß.) Im linken Parametrium fühlt
man eine etwas empfindliche Narbenschwiele. — Plattes
Becken von 10 3 A Conj. diagonal.
7. XII. Erweiterung des Cervicalkanals mit Hegar’sehen
Dilatatoren und Einlegen eines Tupelos.
8. XII/ Der Muttermund ist noch nicht soweit, daß
man mit dem Zeigefinger eindringen könnte. Die Sondierung
ergibt 10'/* cm.
Nun werden mit der stumpfen Kürette große verfettete
Deziduastücke herausbefördert, dann mit der Kornzange
das Ovum als ganzes, nachdem es gelöst, herausbefördert.