Letzte Regel im Februar d. J. Fat. hat jetzt Schmerzen
im Unterleib und im Rücken, außerdem Urindrang. Zu
weilen hat sie unter Frost- und Hitzegefühl zu leiden. Seit
8 Tagen bestehen Blutungen.
Status. Der Uterus ist ziemlich weich und vergrößert,
etwa kindskopfgroß. Die Portio ist etwas blau verfärbt.
Rechts Colostrum.
Diagnose: Missed labour.
4. IX. 97. Dilatation der Cervix durch Einführung
eines Metreurynthers, der ohne Erfolg 8 Stunden liegt. Darnach
Jodoformgazetamponade.
5. IX. Am Abend wird ein Tupelo eingefübrt.
6. IX. Der Abends vorher eingeführte Tupelo wird
entfernt. Nach Erweiterung mit Hegars Dilatatoren ist der
Muttermund bequem für einen Finger durchgängig.
Es gelingt jetzt leicht, den etwa 8 cm langen Foetus
zu extrahieren. Die Placenta wird teils mit Finger und
Kornzange, teils durch die stumpfe Kürette entfernt.
12. IX. Reaktionsloser Verlauf. Entlassung.
Fall VII.
Frau D. U., 25 J., aus St., wird am 25. I. 98 auf
genommen.
Anamnese: Pat. ist seit 1 Jahre verheiratet. Die
Menses traten zuerst mit 19 Jahren auf, waren niemals
ganz regelmäßig, sondern öfters traten längere Pausen auf.
Es vergingen 6—8 Wochen zwischen 2 Perioden. Außerdem
traten wiederholeutlich während der Menstruation Schmerzen
auf. Die letzte Regel war Ostern 1897 (18. April).
Pat. hat jetzt ein Gefühl von Schwere im Unterleib.
Sie ist sich über ihren jetzigen Zustand im Unklaren. Sie
glaubte sigh anfangs schwanger. Jetzt zweifelt sie daran
und will deswegen in hiesiger Klinik sich Klarheit verschaffen.
Status: Der Uterus liegt in Antefiexion, ist vergrößert.
Blutung besteht nicht mehr. Aus dem geöffneten Mutter
mund ragt ein circa wallnußgroßer Tumor, mit glatter Ober
fläche hervor. Die glatten Muttermundslippen umschnüren
den Tumor, der sich nach oben in den Cervix weiter fort-