16
tierten Oberschenkel eines Foetus. Gleichzeitig erscheint der
Ausfluß zum ersten Male übelriechend. Es wird aus der
Scheide das völlig seiner Weichteile beraubte Skelett eines
annähernd 4 Monate alten Foetus entfernt. Die fehlenden
Knochen und die Placenta wurden nach Erweiterung des
Muttermundes durch einen kleinen Metreurynther entfernt.
Pat. hat niemals gefiebert. Heilung nach 8 Tagen.
Fall IX.
Hagmann, Monatsschrift für Geburtshülfe und Gynae-
kologie, Bd. XVII, S. 808.
39 jährige VI para. Erster Partus 1883, wurde mit
der Zange beendet; letzter Partus im Mai 1891. Am 16.
Januar 1900 ein Abort im 3. Monat. Letzte Menses stellten
sich am 16. Februar 1900 ein, waren sehr stark und dauer
ten 7 Tage. Dann folgte eine Cessatio mensium, und die
Frau hielt sich für gravid. Gegen Mitte Oktober Übelkeit
und starke Kopfschmerzen, sodaß sich Pat. am 17. Oktober
zu Bett legte. Die Kopfschmerzen waren unerträglich ge
worden ; die Temperatur war etwas erhöht; Puls beschleunigt;
der Urin gibt starke Eiweißreaktion; außerdem trat Erbrechen
ein; es folgten Anfälle mit allgemeinen Convulsionen und
völliger Bewußtlosigkeit. Die bis dahin deutlich konstatierten
Kindsbewegungen sistierten am 17. Oktober „mit einem Ruck“,
wie Pat. angab. Von einer wegen der eklampfischeu Er
scheinungen einzuleiteuden künstlichen Frühgeburt wurde
wegen des trostlosen Zustandes der Frau Abstand genommen.
Status am 12. November: Pat. hat sich soweit erholt,
daß sie ihren Geschäften nachgehen kann. Nur klagt sie
über ein uuangeuehmes Gefühl von Schwere im Leib und
über Übelkeit. Die Größe des Uterus entspricht einer Gra
vidität im 7. bis 8. Monat. Es sollen sehr häufig wehen
artige Schmerzen auftreteu. Auch soll Wasser abgeben.
Am 2. April 1901, 440 Tage nach der letzten Periode,
kommt die Frau ins Spital und wünscht von ihrer Bürde
befreit zu werden.
Status am 3. April 1901: Der Uterus läßtsieh leicht durch
tasten; der Fundus steht ca. 2 Handbreit unterhalb des