Full text: Über Missed labour und Missed abortion

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gestorbenen Frucht von seiten des Uterus vor sich gehen 
kann, leicht erklären lassen. Oft verspüren die Kranken 
ein Gefühl von Schwere im Unterleib. Einige haben eine 
Abnahme des Leibesumfanges und ein Abschwellen der 
vorher prallen Brüste wahrgenommen. In der Regel werden 
sie aber dadurch, daß der Leibesumfang nicht fortwährend 
zunimmt und daß kein kindliches Leben verspürt wird, auf 
die Idee gelenkt, daß sie entweder garnieht gravid seien 
oder daß die Frucht abgestorben sei. 
Durch genaue, öfters zu wiederholende Untersuchungen 
stellt der Arzt dann fest, inwieweit die Größe des Uterus 
zu dem angeblichen Schwangerschaftstermine im Mißverhältnis 
steht, und ob die früher erwähnten Differentialdiagnosen 
ausgeschlossen werden können oder nicht. Vor allem ist 
dann auch das Fehlen der kindlichen Herztöne ein diag 
nostischer Fingerzeig. 
Die Prognose der intrauterinen Retention abgestorbener 
Früchte ist ganz selten ungünstig. Immerhin ist missed 
labour ernster zu nehmen als missed abortiou. Der Grund 
ist klar. Mit der Größe der Frucht wird auch die Gefahr 
der Intoxikation und sekundären Infektion größer, weil die 
Resorptionsfläche ausgedehnter ist. Ferner kann eine kleine 
tote Frucht noch leichter spontan ausgestoßen werden, wie 
eine größere. 
Diese Gesichtspunkte sind auch bei der Therapie maß 
gebend. Bei der Verhaltung von Abortiveiern wartet man 
ruhig ab, wenn nicht allzustarke Blutungen die Indikation 
zu einer möglichst schnellen Ausräumung abgeben. Meistens 
wird das retinierte Ei mit dem menstruellen Afflux nach 
kürzerer oder längerer Zeit ausgestoßen. Bei missed labour 
richtet man sich am besten nach dem Verhalten des Frucht 
wassers. Ist letzteres bereits abgeflossen, die Eihöhle also 
eröffnet und damit der Infektion der Weg zum Uteruscavum 
gebahnt, so nimmt man die sofortige künstliche Entbindung 
in Angriff. Andernfalls wartet man auch ruhig ab. 
Das Schicksal abgestorbener retinierter Früchte, die 
weder spontan vom Uterus ausgestoßen, noch künstlich ent 
fernt werden, ist verschieden nach dem Alter der Früchte,
	        
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