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Füßen auf dem Boden gescharrt oder gestampft. Bisweilen
geht es wie ein Ruck durch den ganzen Körper.
Beim Gehen werden hüpfende und tänzelnde Schritte
gemacht, bisweilen ein Bein nachgeschleppt. Mit geschlossenen
Beinen ruhig zu stehen ist nicht möglich, vielmehr geraten
Arme und Beine bald wieder in große Unruhe, wozu dann
heftig mit dem Kopf geschüttelt wird.
Die Zuckungen treten regellos in bunter Reihenfolge
auf, erfolgen bald in langsamerem, bald in schnellerem
Tempo und nehmen bei Beobachtung an Intensität zu.
Bei plötzlichem Anreden sistieren sie für kurze Zeit,
jedoch vermag er sie nicht willkürlich zu unterdrücken.
Reflexe der oberen Extremitäten und Achillessehnen
reflex schwach. Kniephänomene deutlich und lebhaft. Haut
und Visceralreflexe ebenfalls schwach.
Zehen werden bei der Prüfung plantarwärts bewegt.
Kein Fußklonus. Pinselberührung, Nadelspitze und -köpf
werden prompt empfunden und lokalisiert.
Schmerzempfindlichkeit normal erhalten.
Die sonstige körperliche Untersuchung ergiebt:
Cor. gesund; Töne Leise, rein. Pulmones ohne Be
sonderheit. Leih weich, ohne Druckempfindlichkeit.
Puls von normaler Frequenz, regelmäßig, nicht rigide.
Urin frei von Zucker und Eiweiß. Es besteht Schlaf
losigkeit. —
In psychischer Beziehung sind Auffassungsvermögen
und intellektuelle Fähigkeiten noch weniger geworden. So
will der Kranke den Namen seines früheren Arztes noch
kennen, kann ihn aber nicht nennen. Auch beim Lösen
leichter Zahlenaufgaben versagt er diesmal völlig. Bei den
Fragen wird der Kranke ganz unruhig und fährt ordentlich
vom Stuhl auf; er zeigt zurZeit überhaupt ein sehr erregtes
Wesen, ist übel gelaunt und äußerst reizbar. —
Im weiteren Verlauf der Krankheit ließen die Erregungs
zustände nach, nachdem die Schlaflosigkeit behoben war.
Die choreatischen Zuckungen wechselten an den verschiedenen
Tagen in ihrer Intensität. Der Kranke verfiel mehr und
mehr in ein apathisches, stumpfes Wesen.